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Medienbericht: Kein Ukraine-Treffen beim NATO-Gipfel in Den Haag

Ein bevorstehendes Treffen der NATO-Mitgliedsstaaten wird eine deutlich reduzierte Tagesordnung haben. Das berichtet Politico unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen. Demnach soll es bei dem Gipfel in den Niederlanden keine Tagung des Ukraine-Rates des transatlantischen Militärblocks geben.
Medienbericht: Kein Ukraine-Treffen beim NATO-Gipfel in Den HaagQuelle: Gettyimages.ru © Martin Romanczyk/picture alliance via Getty Images

Der bevorstehende NATO-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in den Niederlanden wird einen verkürzten Zeitplan haben, wobei der Ukraine-Schwerpunkt drastisch reduziert werden soll. Das berichtete Politico unter Berufung auf fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Das zweitägige Gipfeltreffen, das am Dienstag im World Forum in Den Haag beginnt, wird nur zwei Hauptveranstaltungen umfassen – ein Willkommensdinner im Schloss der niederländischen Königsfamilie und eine einzige Sitzung des Nordatlantikrats statt der üblichen zwei oder drei Sitzungen, so Politico. Auch der Ukraine-Rat der NATO wird nicht tagen.

Der ukrainische Ministerpräsident Wladimir Selenskij wurde nur zum Willkommensdinner eingeladen, und es ist noch unklar, ob er kommen wird, so das Blatt. Die Quellen vermuten, dass der verkürzte Zeitplan ein Zugeständnis an die USA und insbesondere an Präsident Donald Trump ist, der sich wiederholt ungeduldig gegenüber multilateralen Zusammenkünften mit feierlichem Charakter gezeigt und diese gemieden hat.

NATO-Vertreter haben Berichten zufolge nach dem G7-Debakel, als Trump den Gipfel in Kanada nach der Hälfte des zweitägigen Programms abrupt verließ, die Tagesordnung gekürzt. Berichten zufolge lehnte der US-Präsident auch den Entwurf einer gemeinsamen Erklärung zum Ukraine-Konflikt ab, und der Gipfel endete schließlich ohne eine solche.

Es wird erwartet, dass das bevorstehende Treffen kein langes gemeinsames Kommuniqué hervorbringen wird, sondern dass der Block nur kurze Erklärungen zu neuen Verpflichtungen abgeben wird.

Die Kürzungen an der Tagesordnung wurden auch damit begründet, dass man das Risiko eines Scheiterns des wichtigsten Ereignisses des Gipfels minimieren wollte, bei dem sich die Mitglieder verpflichten sollen, die Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des BIP anzuheben.

Trump fordert seit langem, dass die europäischen NATO-Länder mehr für die Verteidigung ausgeben, und die neue Verpflichtung wird vom US-Präsidenten als großer "Sieg" angesehen, so die Quellen.

"Er muss für die 5 Prozent Anerkennung bekommen – deshalb haben wir den Gipfel", sagte ein europäischer Verteidigungsbeamter gegenüber Politico. "Alles andere wird gestrafft, um das Risiko zu minimieren."

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