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Atomwaffen für Ukraine? Weißes Haus hat Entscheidung getroffen

Im November wurde in einem Bericht der "New York Times" behauptet, einige Beamte in Washington wollten Kiew mit Atomwaffen ausstatten. Moskau hat davor gewarnt, dass die Übergabe derartiger Waffen an Kiew als nuklearer Angriff gewertet würde.
Atomwaffen für Ukraine? Weißes Haus hat Entscheidung getroffen© Wikipedia

Die USA erwägen nicht, der Ukraine Atomwaffen zu geben, sagte der US-Sicherheitsberater Jake Sullivan. Im November war in einem Bericht der New York Times behauptet worden, einige Beamte in Washington wollten Kiew mit Atomwaffen ausstatten.

In einem Gespräch mit ABC News am Sonntag sagte Sullivan, dass diese Idee "nicht in Erwägung gezogen" werde.

"Was wir tun, ist, der Ukraine verschiedene konventionelle Kapazitäten zur Verfügung zu stellen, damit sie sich effektiv verteidigen und den Kampf mit den Russen aufnehmen kann, und nicht, ihr nukleare Fähigkeiten zu verleihen", sagte er gegenüber dem Sender.

Weniger als zwei Wochen zuvor hatte die New York Times unter Berufung auf anonyme US-Beamte behauptet, US-Präsident Joe Biden "könnte der Ukraine wieder erlauben, über Atomwaffen zu verfügen, wie es vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion der Fall war."

Die Zeitung beschrieb die Aussicht auf eine nuklear bewaffnete Ukraine als "sofortige und enorme Abschreckung" für Russland, merkte aber an, dass "ein solcher Schritt kompliziert wäre und schwerwiegende Folgen hätte."

Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew wies auf einige dieser Folgen hin, indem er warnte, dass "die Weitergabe derartiger Waffen als Start eines Angriffs gegen unser Land betrachtet werden kann", wie es in der kürzlich überarbeiteten russischen Nukleardoktrin heißt.

Die russische Nukleardoktrin erlaubt den Einsatz von Atomwaffen im Falle eines nuklearen Erstschlags auf das russische Hoheitsgebiet oder die russische Infrastruktur, oder wenn die Souveränität oder territoriale Integrität Russlands durch nukleare oder konventionelle Waffen ernsthaft bedroht ist. Die jüngste Fassung der Doktrin erlaubt es Moskau auch, den Angriff eines nicht-nuklearen Staates, der von einer Atommacht unterstützt wird, einer direkten nuklearen Aggression gleichzusetzen.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies den Bericht als "absolut unverantwortliche Überlegungen von Leuten" zurück, "die wahrscheinlich ein schlechtes Verständnis von der Realität haben und sich" für die Folgen ihrer Vorschläge "nicht im Geringsten verantwortlich fühlen."

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verfügte die Ukraine noch über rund 1.700 Atomsprengköpfe. Mit diesem Bestand war die Ukraine zwar technisch gesehen die drittgrößte Atommacht der Welt, doch die Waffen selbst blieben unter der operativen Kontrolle Russlands und wurden im Rahmen des Budapester Memorandums von 1994 abgegeben. Dieses Abkommen sah vor, dass die USA, das Vereinigte Königreich und Russland Kiew im Gegenzug für den Abzug der Waffen Sicherheitsgarantien gewährten.

Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij hat bedauert, dass das Land seine Atomwaffen abgegeben hat. Er erklärte im Jahr 2022, Kiew habe "jedes Recht", die Entscheidung rückgängig zu machen. Im Oktober 2024 sagte er, dass die Ukraine nur zwei Möglichkeiten habe, ihre Sicherheit zu gewährleisten: der NATO beizutreten oder Atomwaffen zu erwerben. Später stellte er klar, dass er die NATO-Mitgliedschaft als einzige Option betrachte.

Einen Monat später jedoch forderte eine ukrainische militärische Denkfabrik Selenskij auf, die Atomreaktoren des Landes nach Plutonium zu durchsuchen, das zur Herstellung einer "einfachen Atombombe" benötigt wird, wie sie die USA im Zweiten Weltkrieg auf Nagasaki abgeworfen haben. Das ukrainische Außenministerium erklärte daraufhin, Kiew werde diesen Rat nicht befolgen und habe nicht die Absicht, Atomwaffen zu erwerben.

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