International

"Sicherheitszone von NATO patrouilliert" – Pensionierter US-Admiral zum Ende des Ukraine-Kriegs

Der pensionierte US-Admiral James G. Stavridis sagt, dass er Donald Trump für den Friedensnobelpreis nominieren wird, wenn der gewählte US-Präsident den Krieg an einem Tag beenden kann, wie er versprach. Die Vorstellungen, die der Ex-Admiral selbst zum Inhalt eines Friedensvertrages hat, sind indes kaum realistisch.
"Sicherheitszone von NATO patrouilliert" – Pensionierter US-Admiral zum Ende des Ukraine-KriegsQuelle: Gettyimages.ru © Panayiotis Tzamaros/NurPhoto

Der Ukraine-Konflikt wird damit enden, dass Russland etwa ein Fünftel des Territoriums der Ukraine in den Grenzen von vor 2014 erhält. Das prophezeit der ehemalige NATO-Kommandeur und pensionierte Admiral der US-Navy, James G. Stavridis.

Stavridis, der häufig als Experte im US-Fernsehen auftritt, sagte am Samstag in einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN, dass die Ukraine im Ergebnis der EU beitreten könnte:

"Putin wird das hassen, genauso wie die Ukrainer es hassen werden, dass Putin 20 Prozent ihres Landes behalten wird. Aber es sind eben Verhandlungen."

An ein schnelles Ergebnis der Verhandlungen glaubt Stavridis jedoch nicht. Sollte es dem designierten US-Präsidenten Donald Trump gelingen, den Ukraine-Konflikt innerhalb von 24 Stunden zu beenden, dann werde er der Erste sein, der "für Trumps Friedensnobelpreis stimmt", sagte der Admiral a.D. mit einer spürbaren Portion Sarkasmus.

Trump hatte im Wahlkampf behauptet, er könne den Konflikt in der Ukraine in den ersten 24 Stunden seiner Präsidentschaft beenden, ohne genau zu sagen, wie.

"Ich hoffe, dass er Druck auf beide Seiten ausüben wird, damit sie sich an den Verhandlungstisch setzen", so Stavridis.

Er fügte hinzu, dass der Ukraine auch ein "Weg zur NATO" geöffnet wird, der "wahrscheinlich drei bis fünf Jahre" bis zur Vollmitgliedschaft in Anspruch nehmen wird".

Ein russisch-ukrainisches Abkommen würde laut Pensionär Stavridis "wahrscheinlich eine Art entmilitarisierte Zone zwischen den beiden Parteien" beinhalten, die von NATO-Soldaten patrouilliert würde, allerdings nicht von US-Soldaten, sondern von Europäern. Eine Verhandlungslösung sei nichts, was die USA aufzwingen könnten, es müssten sich "die Ukrainer und die Russen" einigen, sagte er später am Samstag dem Nachrichtenmagazin Newsweek und fügte hinzu, dass die Beilegung des Konflikts, der 2022 eskalierte, Monate in Anspruch nehmen wird.

Im Oktober stellte der ukrainische Ministerpräsident Wladimir Selenskij einen "Siegesplan" vor, in dem er die sofortige NATO-Mitgliedschaft der Ukraine forderte. Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, dass der Wunsch Kiews, der NATO beizutreten – die von Moskau als existenzielle Bedrohung bezeichnet wird – einer der Hauptgründe für den derzeitigen Konflikt sei.

Selenskij hatte zudem angekündigt, dass die Ukraine so lange kämpfen werde, bis sie ihre Grenzen von 1991 wiederhergestellt habe, was die Rückeroberung der Volksrepubliken Donezk und Lugansk, der Gebiete Cherson und Saporoschje sowie der Krim bedeuten würde.

Zuvor hatte der designierte US-Vizepräsident J.D. Vance vorgeschlagen, dass der Konflikt entlang der derzeitigen Frontlinie eingefroren werden könnte, wobei Kiew gezwungen wäre, seine Ansprüche auf die von Russland gehaltenen Gebiete sowie sein Streben nach einem NATO-Beitritt aufzugeben. 

Das offizielle Moskau betont immer wieder, dass es sich einen Friedensschluss auf Grundlage der 2022 abgebrochenen Friedensverhandlungen von Istanbul vorstellen kann, allerdings unter Berücksichtigung der inzwischen erfolgten territorialen Änderungen, also der Aufnahme der Volksrepubliken Donezk und Lugansk sowie der Gebiete Cherson und Saporoschje in die Russische Föderation. Zum Stand der Verhandlungen von Istanbul gehörten bei deren Abbruch durch Kiew der Verzicht der Ukraine auf den Beitritt zur NATO, das Verbot der Stationierung ausländischer Basen auf ihrem Staatsgebiet und im Einzelnen verhandelte Obergrenzen für das ukrainische Militär.

Mehr zum Thema - Trumps "Friedensplan" ist eine Falle, in die Russland nicht tappen darf

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.