Atomunternehmen der BRICS+ gründen gemeinsame Plattform
Am Donnerstag haben sich Vertreter von Unternehmen der Atomindustrie aus Staaten der BRICS+ im Moskauer Atom-Museum erstmals im Rahmen einer neuen Plattform für Atomenergie getroffen. Während des Treffens sprachen sich die Leiter der größten Unternehmen und Organisationen der Branche aus Russland, China, Südafrika, Brasilien, Iran, Äthiopien und Bolivien für den weiteren Ausbau der Plattform aus und besprachen weitere Pläne.
Nach dem Treffen erklärte Alexei Lichatschow, Geschäftsführer des russischen staatlichen Atomkonzerns Rosatom, dass Rosatoms Initiative zur Gründung der Plattform einstimmig angenommen wurde:
"Es ist keine Übertreibung, zu sagen, dass es eine einstimmige Entscheidung aller Teilnehmer unserer Sitzung war – eine Nuklearplattform der BRICS zu gründen und ihr möglichst bald einen rechtlichen Rahmen zu geben. Dies hat bereits begonnen."
Das Hauptziel der Plattform besteht laut der Pressemitteilung des Treffens in der Entwicklung und Durchsetzung bestmöglicher Praktiken und fortschrittlichen Herangehensweisen bei der friedlichen Anwendung von Nukleartechnologien im Energiebereich und darüber hinaus. Außerdem sollen auf den Märkten der Staaten der BRICS und BRICS+ Mechanismen zur Stimulation von Projekten in der Atombranche entwickelt werden. Hierzu führte Lichatschow aus:
"Praktisch in allen Staaten der Vereinigung werden Projekte im Bereich der Atomenergie umgesetzt. Viele BRICS-Mitglieder sind heute im internationalen Nuklearmarkt führend. Die gemeinsame Erfahrung kann und muss im gesamten BRICS-Raum und auf dem Planeten insgesamt genutzt und verbreitet werden. Deswegen schlagen wir vor, die Anstrengungen im Rahmen der Atomplattform der BRICS zu bündeln."
Bei der Plattform wird es sich um eine freiwillige Allianz aus Unternehmen, branchenspezifischen Gesellschaften und Nichtregierungsorganisationen handeln, die die Entwicklung und Einführung von Nukleartechnologien unterstützen, erklärte Lichatschow weiter. Auf eine entsprechende Frage der Journalisten antwortete er, dass Staaten an der Plattform nicht teilnehmen werden:
"Staaten werden sicher nicht teilnehmen. Aber Konzerne, Unternehmen, Forschungsinstitute. Alle, die es wünschen und die einen Bezug zur Technologie, Wissenschaft, der Atombranche haben, die zur Entwicklung der Atomenergie beitragen wollen."
Wenn etwa ein Alumni-Verein von Universitätsabsolventen, die in der Atombranche arbeiten wollten, zum Mitglied der Plattform werden wolle, sei dieser herzlich willkommen, so Lichatschow.
Weiter betonte der Rosatom-Chef, dass die Vereinigung sich mit der Erweiterung der BRICS ebenfalls ausweiten werde.
Auch andere Teilnehmer begrüßten die Gründung der Plattform, erklärte Orpet Peixoto, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Brasilianischen Gesellschaft für die Entwicklung der Nuklearbranche (ABDAN):
"Ich bin sehr froh, dass ein Prozess der Organisation der Plattform begonnen hat. Ich bin mir sicher, dass die Zusammenarbeit der Staaten der BRICS und BRICS+ im Rahmen der neuen Vereinigung sehr fruchtbar sein wird."
Laut Einschätzungen russischer Experten wird bis zum Jahr 2050 die Hälfte der weltweit produzierten und verbrauchten Energie auf die BRICS-Staaten entfallen. Eine wichtige Rolle bei der Deckung der steigenden Nachfrage soll die Atomenergie spielen.
Gegenwärtig werden zusätzlich zu den existierenden Atomkraftwerken mit einer Gesamtleistung von 390 Gigawatt noch weitere mit einer Gesamtleistung von 66 Gigawatt errichtet. Laut Angaben von Rosatom leisten die BRICS-Staaten zur weltweiten Entwicklung der Atomenergie einen entscheidenden Beitrag. Unter 66 Kernkraftwerksblöcken, die sich heute im Bau befinden, entfallen 45 auf russlandfreundliche Staaten der BRICS und BRICS+. Ein Drittel dieser Blöcke wird von Rosatom gebaut in Ländern wie Ägypten, Indien, Iran und China.
Russland soll auf Anordnung des Präsidenten bis zum Jahr 2042 noch 38 weitere Kernkraftwerksblöcke bauen. Bis zum Jahr 2030 wird der Bau von neuen Atomkraftwerken mindestens zu zwei Dritteln von den BRICS-Staaten getragen.
Mehr zum Thema – Kerntechnologie der vierten Generation: Russland plant Durchbruch in der Atomkraft
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.