"Afghanisches Bombardement": Russland vernichtet ukrainische Stellungen mit US-Zerstörungstaktik
Offenbar hat die russische Luftwaffe begonnen, in der Ukraine die Taktik der "ausgebrannten Objekte" anzuwenden. Dies berichtet der russische Telegram-Kanal Militärchronik. Wie die Militäranalysten anmerken, wurde die Taktik zunächst bei den Kämpfen im Gebiet Charkow angewandt, wie beispielsweise beim Vorrücken des russischen Truppenverbands "Norden" nach Woltschansk und zum Charkower Stadtring. Bei diesen Operationen konnten die russischen Flugzeuge zwischen zehn und 20 Bomben auf Objekte im Hinterland der ukrainischen Armee abwerfen.
Inoffiziell bezeichnen die Piloten dies als "afghanisches Bombardement" oder "afghanischen Überfall", wenn die Fülle an Zerstörungsmitteln es ermöglicht, nicht nur befestigte Gebiete und vordere Verteidigungslinien des Gegners, sondern auch dessen Hinterland in Schutt und Asche zu legen, ohne die Möglichkeit einer schnellen und umfassenden Erholung.
Bei diesen Angriffen kommen die sogenannten UMPK aller Kaliber, von 250 bis 1.500 Kilogramm, zur Anwendung (UMPK ist ein russischer Rüstsatz, um ungelenkte Freifallbomben in präzisionsgelenkte Gleitbomben zu konvertieren). Wie Militärchronik anmerkt, werden so viele Gleitbomben zur Verfügung gestellt, dass es manchmal nicht genug Flugzeuge gibt, um sie alle abzuwerfen.
Die amerikanischen Truppen haben etwas Ähnliches gegen die Taliban in Afghanistan angewandt, als schon beim geringsten Anzeichen von Widerstand das gesamte Gebiet der feindlichen Konzentration durch gelenkte Luftbomben verbrannt wurde. Dies veranschaulicht der Kanal mit einem Video, das zuvor von der US-Webseite Military.com im März 2012 veröffentlicht wurde.
Es ist davon auszugehen, dass gerade solche Angriffe hohe Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung forderten, denn möglicherweise wurden sie ohne Vorwarnung gestartet. Insgesamt kostete der Afghanistan-Krieg zwischen 2001 und 2021 schätzungsweise 176.000 Menschen das Leben, darunter 46.319 Zivilisten.
"Die US-Luftwaffe wirft neun JDAM auf aufständische Stellungen in Afghanistan ab", schreibt dazu das US-Portal. Joint Direct Attack Munition – kurz JDAM – ist ein Nachrüstsatz für diverse ungelenkte Bomben der Streitkräfte der Vereinigten Staaten und anderer Nationen. Dazu gehören auch die nachgerüsteten präzisionsgelenkten Bomben. Laut Wikipedia wurden die JDAM seit dem Kosovokrieg im Jahr 1999 in sehr großer Zahl (weit über 10.000 Mal) eingesetzt und sind eines der wichtigsten Luft-Boden-Waffensysteme der westlichen Welt.
Sowohl bei JDAM als auch bei UMPK handelt es sich um eine universelle Taktik, stellt Militärchronik fest. Mit der zunehmenden Reichweite der UMPK-Bomben wird es möglich sein, dem Gegner nicht nur auf taktischer Ebene Probleme zu bereiten, sondern es wird den russischen Streitkräften auch die Möglichkeit eröffnet, ganze Industriegebiete außer Gefecht zu setzen (und dann zu zerstören), wie es beispielsweise vor einigen Tagen in Saporoschje geschah.
Generalmajor Dr. Christian Freuding, Leiter des Sonderstabs für die Ukraine im Verteidigungsministerium, bezeichnete die Zerstörungskraft russischer Gleitbomben als "fürchterlich". In einem Interview im August äußerte er die Hoffnung, dass die vom Westen gelieferten US-Kampfjets F-16 die russischen Gleitbombenträger bereits kurz nach dem Start effektiv bekämpfen können. Die russische Luftverteidigungsarchitektur bezeichnete er zu diesem Zeitpunkt als "ziemlich dezimiert".
Zuvor hatte die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock die russischen Gleitbomben in einer Rede erwähnt. "Putins Gleitbomben greifen nicht nur jeden Tag ukrainische Kraftwerke und Wohnhäuser an. Sie greifen damit jeden Tag unseren Way of Life in Freiheit in Europa an. Seine Bomben meinen auch uns", sagte die Grünen-Politikerin anlässlich des 75. Jahrestages der NATO-Gründung vor dem Deutschen Bundestag.
Mehr zum Thema ‒ Russische Su-34 mit FAB-500-Gleitbomben im Einsatz
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.