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TikTok löscht weitere RT-Konten

TikTok hat mehrere Konten von "RT" in spanischer und arabischer Sprache gelöscht. Auch das Konto der russischen Nachrichtenagentur "RIA Nowosti" wurde am Mittwoch gesperrt. Zuvor hatten die USA Sanktionen gegen russische Medien verhängt.
TikTok löscht weitere RT-KontenQuelle: TASS © Sergei Bulkin

Die Videoplattform TikTok hat am Dienstagabend drei arabischsprachige RT-Accounts (RT Arabic, RT Online und RT Newsroom) gelöscht. Auch der spanischsprachige Account Actualidad RT wurde gesperrt. Am Mittwoch wurde zudem das Konto der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti gelöscht.

TikTok, das sich im Besitz des chinesischen Unternehmens ByteDance befindet, begründete die Maßnahme mit Verstößen gegen die Richtlinien der Plattform. In einer Stellungnahme des Unternehmens hieß es:

"Nach der Veröffentlichung neuer Beweise durch das Justizministerium und einer Überprüfung des Verhaltens der Konten auf unserer Plattform haben wir bisher drei Konten entfernt, die ein Medienunternehmen, dessen Gründer und eine Fake-Nachrichtenagentur repräsentieren, weil sie gegen unsere Richtlinien verstoßen haben, die irreführendes Verhalten und bezahlte politische Werbung verbieten."

Die Sperrung russischer Medien steht in einem größeren geopolitischen Zusammenhang. Die US-Regierung hat in den vergangenen Wochen vermehrt Maßnahmen gegen russische Medien ergriffen und diese als Instrumente staatlicher Einflussnahme bezeichnet, wobei deren Aktivitäten auf Europa und Nordamerika abzielten. Staatssekretär Antony Blinken warf RT vor, de facto als verlängerter Arm des russischen Geheimdienstes zu agieren. Zudem beschuldigten die USA kürzlich zwei Mitarbeiter von RT, an einem Projekt beteiligt gewesen zu sein, das die Verbreitung prorussischer Argumente unterstützen und gleichzeitig die Herkunft der Projektgelder verschleiern sollte.

Im Zuge der neuen Sanktionen hat auch der US-Technologiekonzern Meta, die Muttergesellschaft von Facebook und Instagram, vergangene Woche zahlreiche Konten von RT gelöscht.

Die stellvertretende RT-Chefredakteurin Anna Belkina bezeichnete die Maßnahmen als Beweis dafür, dass Washington Angst vor jeder abweichenden Stimme habe. Auch russische Regierungsvertreter argumentierten, dass die USA und ihre Verbündeten im Zuge des Ukraine-Krieges versuchten, jede abweichende Meinung zu unterdrücken. Der Kreml wies all diese Vorwürfe als "an Wahnsinn grenzend" zurück. 

Mehr zum Thema - Bericht: US-Sanktionen gegen RT nur begrenzt wirksam

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