Spionage für China: Ex-Beraterin der Gouverneurin von New York angeklagt
Eine ehemalige Beraterin der Gouverneurin im US-Bundesstaat New York wird der Spionage für China beschuldigt. Laut Angaben von Reuters erhoben die Behörden die entsprechende Anklage am Dienstag, nachdem die Verdächtige Linda Sun und ihr Ehemann Chris Hu verhaftet worden waren. Die beiden bekannten sich nicht schuldig.
Bundesermittler in Brooklyn vermuteten, dass Sun als Beraterin der Gouverneurin von New York Vertreter der taiwanesischen Regierung an Treffen mit US-Beamten gehindert habe. Zudem habe sie sich für einen Besuch eines hochrangigen Beamten aus der Regierung des Bundesstaates New York in China eingesetzt.
Als Entgelt für diese Leistungen hätten Vertreter der chinesischen Regierung Millionen von US-Dollar an Hu überwiesen, der zudem Geschäfte in China betreibe, berichtet Reuters weiter. Dieses Geld soll das Ehepaar für einen Ferrari Roma sowie für Immobilien im Wert von etwa sechs Millionen US-Dollar in Long Island und Hawaii ausgegeben haben. Die Ermittler erwähnten außerdem Geschenke wie gesalzene Nanjing-Enten, die vom Privatkoch eines chinesischen Regierungsbeamten zubereitet und direkt in das Haus von Suns Eltern geliefert worden seien.
Gegen Sun stehen acht Anklagepunkte im Raum, unter anderem ihr Versäumnis einer Erfassung gemäß dem Gesetz über die Registrierung ausländischer Agenten (Foreign Agents Registration Act) und Verschwörung zur Geldwäsche. Hu wird zudem einer Verschwörung zum Bankbetrug verdächtigt. Gegen eine Kaution von 1,5 Millionen US-Dollar beziehungsweise 500.000 US-Dollar bleiben die Frau und der Mann von der Untersuchungshaft verschont. Die nächste Gerichtssitzung ist für den 25. September angesetzt.
Ab September 2021 war Sun als Beraterin der Gouverneurin Kathy Hochul tätig. Hochul selbst wird keines Verbrechens verdächtigt. Reuters betont, dass Hochuls Büro Sun im März 2023 kündigte, kurz nachdem man Beweise für Vergehen entdeckt hatte. Entsprechende Informationen seien den Ermittlungsbehörden umgehend mitgeteilt worden.
In den vergangenen Jahren hat das US-Justizministerium mehrere Personen der Spionage zugunsten Chinas und Russlands beschuldigt, da diese sich nicht beim Ministerium als ausländische Agenten registrierten, wie es vom Foreign Agents Registration Act gefordert wird. Im vergangenen Monat wurde der chinesische Wissenschaftler Shujun Wang verurteilt, weil er Informationen über in New York ansässige Aktivisten, die sich für Demokratie in China einsetzen, gesammelt und an Peking weitergegeben hatte.
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