International

Lachender Dritter: Westliche Ölfirma baut Präsenz in Russland trotz Sanktionen aus

Infolge westlicher Sanktionen haben sich zahlreiche ausländische Firmen aus dem Ölgeschäft in Russland zurückgezogen. Auch US-Firmen wie Halliburton und Baker Hughes kehrten dem Land den Rücken zu. Einen anderen Weg geht der Öldienstleister SLB, der sein Geschäft in Russland sogar ausgebaut hat,
Lachender Dritter: Westliche Ölfirma baut Präsenz in Russland trotz Sanktionen ausQuelle: www.globallookpress.com © Aleksandr Schemlyaev/Russian Look

Die US-amerikanische Abteilung des Ölfeld-Service-Unternehmen SLB (ehemals Schlumberger), deren Hauptquartier in Houston, Texas ist, expandiert in Russland, obwohl sich seine Hauptkonkurrenten nach Beginn des Ukrainekonflikts im Jahr 2022 aus dem Land zurückgezogen haben. Das berichtete die Financial Times (FT) unter Berufung auf Zollanmeldungen und Stellenausschreibungen.

Öldienstleister wie SLB das seinen Geschäftsitz in Willemstad, Curaçao hat, fertigen, reparieren und warten Geräte für die Gewinnung und den Transport von Rohöl. Das Unternehmen mit habe weiterhin Ausrüstung in Russland bereitgestellt, neue Marken registriert, neue Verträge unterzeichnet und neue Mitarbeiter gesucht, so die Financial Times am Freitag.

Während russische Ölexporte mit Sanktionen im Zusammenhang mit dem Ukrainekonflikt belegt wurden, haben politische Entscheidungsträger in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union keine umfassenden Beschränkungen für Ölfelddienstleistungen in Russland verhängt, da sie befürchten, dass solche Maßnahmen die weltweite Versorgung mit fossilen Brennstoffen gefährden und die Ölpreise in die Höhe treiben würde, so die FT.

SLB importierte zwischen August und Dezember 2023 Ausrüstung im Wert von 17,5 Millionen US-Dollar nach Russland, schrieb die Financial Times unter Berufung auf russische Zollunterlagen. Die Lieferungen erfolgten trotz der Zusage des Unternehmens im Juli desselben Jahres, die Lieferungen von Produkten und Technologie in das Land einzustellen.

Berichten zufolge stammten die Importe des Öldienstleisters aus Ländern wie China und Indien. Zu den gelieferten Waren zählen unter anderem Kabel und Chemikalien. Waren aus dieser Kategorie könnten bei einem Export aus der EU Kontrollen unterliegen, so die Zeitung.

SLB hat seit Dezember außerdem mehr als 1.000 Stellenanzeigen veröffentlicht, und zwar für Positionen vom Fahrer bis zum Chemiker und Geologen, behauptet die FT. Im Jahr 2023 machten die russischen Aktivitäten 5 Prozent des erwirtschafteten Umsatzes der SLB in Höhe von 33,1 Milliarden US-Dollar aus, so die US-Zeitung.

Die Gewinne des Unternehmens in Russland seien im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 um das Vierfache gestiegen, berichtete die Wirtschaftszeitung Wedomosti im April unter Berufung auf ihre eigene Analyse der Finanzergebnisse der SLB.

Die Hauptkonkurrenten von SLB, wie das in Texas ansässige Unternehmen Halliburton und das in Houston ansässige Unternehmen Baker Hughes, stellten ihre Aktivitäten in Russland im Jahr 2022 ein, als es zu einem Massenexodus westlicher Firmen aus dem Land kam. SLB teilte damals auch mit, dass es neue Investitionen und den Einsatz neuer Technologien in Russland ausgesetzt habe. Das Unternehmen fügte jedoch hinzu, dass es seine bestehende Tätigkeit im Einklang mit internationalen Gesetzen und Sanktionen fortsetze.

SLB-CEO Olivier sagte der FT im März, dass das Unternehmen trotz des westlichen Drucks bisher nicht die Absicht habe, Russland zu verlassen. Nach den US- und EU-Embargos gegen russisches Öl begann Moskau, fossile Energieträger verstärkt in asiatische und afrikanische Länder zu exportieren. China und Indien zählen seitdem zu seinen Topkunden.

Mehr zum ThemaTrotz Sanktionen: Russlands LNG-Einfluss in Europa wächst

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.