International

NATO-Generalsekretär Stoltenberg: Polen wird keine Raketen über Ukraine abschießen

Die Möglichkeit, Raketen abzufangen, die in westlicher Richtung über die Ukraine fliegen, ist im Verteidigungsabkommen zwischen Kiew und Warschau vorgesehen. Stoltenberg lehnt dies jedoch ab und betont, dass die NATO "nicht Teil des Konflikts werden wird".
NATO-Generalsekretär Stoltenberg: Polen wird keine Raketen über Ukraine abschießenQuelle: Gettyimages.ru © Kevin Dietsch

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg spricht sich gegen die Idee aus, russische Raketen abzuschießen, die über der Ukraine in Richtung Polen fliegen. In einem Telemarathon des ukrainischen Fernsehens sagte er:

"Die Politik der NATO ist unverändert - wir werden uns nicht an diesem Konflikt beteiligen.

Wir werden die Ukraine bei der Zerstörung der russischen Flugzeuge unterstützen, aber die NATO wird nicht direkt beteiligt sein."

Gleichzeitig erklärte der Generalsekretär, dass die Allianz ihre Unterstützung für die Ukraine verstärke, einschließlich der Stärkung der Luftverteidigung des Landes. Es würden mehr Bodensysteme und Raketen an Kiew geliefert, und die F-16-Kampfjets, die Dänemark und die Niederlande in die Ukraine entsandt hätten, sollten eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Luftangriffen spielen.

Am 8. Juli unterzeichneten die Ukraine und Polen ein Abkommen über die Sicherheitszusammenarbeit. Laut Wladimir Selenskij sieht dies die Möglichkeit vor, im ukrainischen Luftraum Raketen abzufangen, die in westlicher Richtung abgefeuert werden.

Polens Premierminister Donald Tusk verkündete, Warschau werde mit den NATO-Verbündeten über diese Idee diskutieren. Der polnische Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz behauptete seinerseits, Polen werde die Raketen nicht ohne die Zustimmung des Nordatlantischen Bündnisses abschießen, doch Tage später widersprach Außenminister Radosław Sikorski und erklärte, der Vorschlag werde diskutiert.

In den vergangenen Monaten kam es in Polen mehrmals zu Alarmstarts von Kampfflugzeugen, weil Russland in Nächten, in denen in der Ukraine Luftalarm ausgelöst wurde und in mehreren Städten Explosionen zu hören waren, "intensive Langstreckenflugaktivitäten" unternahm.

Im März teilte das polnische Verteidigungsministerium mit, dass ein Marschflugkörper in das Hoheitsgebiet des Landes eingedrungen und dort 39 Sekunden lang verblieben war. Im November 2022 landeten zwei Raketen in dem Dorf Przewodów, das acht Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt liegt. Eine der Raketen explodierte und tötete zwei Menschen. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Rakete sei nicht in dem Territorium nahe der polnisch-ukrainischen Grenze eingeschlagen und die Trümmer hätten zu einer Lenkrakete des ukrainischen S-300-Flugabwehrsystems gehört. Die polnische Staatsanwaltschaft bestätigte, dass es sich um eine ukrainische Rakete handelte.

Mehr zum Thema - Russlands "Konstruktionshinterzimmer" gibt die Antwort auf neue Raketen in Europa

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.