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Hamas fordert schriftliche Zusagen der USA für eine dauerhafte Waffenruhe

Die Hamas befürchte, dass die israelische Armee ohne die Garantie eines dauerhaften Waffenstillstands die Kämpfe nach der Freilassung einiger der im Gaza-Streifen verbliebenen Geiseln wieder aufnehmen könnte. Hamas sieht die Geiseln als den entscheidenden Hebel und will sie deshalb nicht für weniger aus der Hand geben.
Hamas fordert schriftliche Zusagen der USA für eine dauerhafte WaffenruheQuelle: AFP © IBRAHEEM AL-OMARI

Die Hamas fordert schriftliche Zusagen der USA für eine dauerhafte Waffenruhe und den Rückzug israelischer Truppen aus dem Gazastreifen, erklärten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen aus ägyptischen Sicherheitskreisen gegenüber Reuters. Grundlage ist dabei der Friedensplan von US-Präsident Joe Biden. Er sieht die schrittweise Freilassung israelischer Geiseln, den Rückzug israelischer Truppen und die Freilassung palästinensischer Gefangener in zwei Phasen vor. In der dritten Phase sind der Wiederaufbau des kriegszerstörten Gebiets und die Rückgabe der Überreste verstorbener Geiseln vorgesehen. 

Die ägyptischen Quellen erklären, dass die Hamas Bedenken habe, dass der Vorschlag keine Garantien für eine dauerhafte Waffenruhe und den israelischen Rückzug einschließe. Die Hamas würde den Plan nur akzeptieren, wenn diese Garantien von den USA gegeben würden. Sie sieht die Geiseln als den entscheidenden Link und will sie deshalb nicht für weniger aus der Hand geben.

Am Mittwoch wies die Hamas die Darstellungen von US-Außenminister Antony Blinken zurück, Nachbesserungen am Friedensplan für den Gazastreifen gefordert zu haben. Das führende Hamas-Mitglied Osama Hamdan sagt im Fernsehsender Al-Arabi TV, Blinken sei bei der Suche nach Wegen zur Beendigung des Gaza-Krieges "Teil des Problems und nicht der Lösung". US-Außenminister Antony Blinken äußerte zuvor bei einem Besuch in Katar die Hoffnung, dass eine Einigung in den aktuellen Verhandlungen gelingen werde. Letztlich liege es an der Hamas, ob es zu einer Waffenruhe komme. Blinken verwies in diesem Zusammenhang auf Änderungen, die die Hamas an dem vorliegenden Entwurf gefordert habe. Einiges davon sei umsetzbar, anderes nicht, sagte Blinken.

Zum Stand der Verhandlungen gibt es widersprüchliche Darstellungen. Die Hamas hatte ihre Antwort auf den von Biden vorgestellten Vorschlag am Dienstag an die Vermittlerländer Katar und Ägypten übermittelt. Der Hamas-Vertreter Issat al-Rischk nannte die Antwort seiner Organisation "verantwortungsvoll, ernsthaft und positiv". Sie eröffne "den Weg zu einem Abkommen". 

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bereits mehrfach erklärt, der Krieg könne aus seiner Sicht nicht beendet werden, bevor die Ziele seiner Regierung – wie die Zerschlagung der militärischen Kapazitäten der Hamas – nicht erreicht seien.

Ende Mai hatte US-Präsident Joe Biden überraschend einen dreistufigen Plan für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg vorgestellt. Der UN-Sicherheitsrat sprach sich bereits für den Vorschlag aus und nahm zuletzt eine entsprechende Resolution an. 

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