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Bericht: Putin wird im Juni Nordkorea und Vietnam besuchen

Wladimir Putin werde demnächst nach Nordkorea und Vietnam reisen, berichtet die Zeitung Wedomosti. Bei Putins Besuch in Pjöngjang sollen unter anderem die Entsendung nordkoreanischer Arbeiter nach Russland und die Entwicklung des Tourismus zur Sprache kommen.
Bericht: Putin wird im Juni Nordkorea und Vietnam besuchen© Kreml-Pressedienst / Handout/Anadolu Agency via Getty Images

Der russische Präsident Wladimir Putin werde in den kommenden Wochen Nordkorea und Vietnam offizielle Besuche abstatten, teilte die Zeitung Wedomosti am Montag unter Bezugnahme auf einen namentlich nicht genannten Diplomaten mit. Nach Angaben der Zeitung könnte die Reise nach Vietnam bereits im Juni und höchstwahrscheinlich unmittelbar nach Putins Besuch in Nordkorea stattfinden.

Der Kreml kündige Staatsbesuche des Präsidenten nur in Abstimmung mit ausländischen Partnern an, sagte der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, bei einer Pressekonferenz am Montag. Daher werde der Kreml erst zu gegebener Zeit eine entsprechende Ankündigung machen, ergänzte Peskow. 

Putins Besuch in Pjöngjang werde aktiv vorbereitet, bestätigte Alexander Mazegora, der russische Botschafter in Nordkorea, gegenüber der Zeitung.

Auf der Tagesordnung könnte die Wiederbelebung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen stehen, wie sie vor den Sanktionen des Westens bestanden hatten, erklärte Alexander Schebin, ein führender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Koreastudien der Russischen Akademie der Wissenschaften, gegenüber Wedomosti. Die Koreaner seien daran interessiert, ihre Arbeitskräfte wieder nach Russland zu schicken, wie das bereits zu Sowjetzeiten geschehen war, erklärte der Experte. 

Im Jahr 2017 verhängte der UN-Sicherheitsrat weitere Sanktionen gegen Nordkorea. Als Reaktion auf Langstreckenraketen- und einen Atombombentests wurde seinerzeit ein Verbot eingeführt, nordkoreanische Arbeitskräfte anzuwerben. Letzte Woche nannte Putin bei einer Pressekonferenz diese Sanktionsmaßnahmen gegen Arbeitsmigranten aus Nordkorea "seltsam". 

Möglicherweise werde es laut Schebin auch um die Förderung des Tourismus gehen. Dies erfordert jedoch den Ausbau der Infrastruktur und die Entwicklung der sonstigen Beziehungen zwischen dem russischen Fernen Osten und Nordkorea.

Außerdem könnte die Wiederaufnahme der Konsultationen auf der Ebene der stellvertretenden Außenminister Russlands, Chinas und Nordkoreas ein Signal an Washington sein. Die USA würden derzeit gerade einen regionalen Militärblock mit Japan und Südkorea schmieden, erinnerte der Experte.

Putin besuchte Nordkorea bisher nur ein einziges Mal – im Juli 2000 während seiner ersten Amtszeit als russischer Präsident. Damals führte er Verhandlungen mit dem damaligen nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-il. 

Das derzeitige Staatsoberhaupt Kim Jong-un stattete Russland zuletzt im September 2023 einen offiziellen Besuch ab, als er unter anderem mit Putin das neue fernöstliche Kosmodrom Wostotschny besuchte. Nach diesem Gipfeltreffen erklärte Putin, die militärisch-technische Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten habe trotz der Einhaltung der Sanktionen des UN-Sicherheitsrates durch Moskau eine Perspektive.

Auch die bilateralen Beziehungen zwischen Moskau und Hanoi stehen auf der außenpolitischen Tagesordnung. Im März führten Putin und Nguyễn Phú Trọng, der Generalsekretär der Kommunistischen Partei Vietnams, ein Telefongespräch. Er habe Putin zu einem offiziellen Besuch nach Vietnam eingeladen, und der russische Staatschef habe diese Einladung auch angenommen, heißt es bei Wedomosti.

Putin besuchte während seiner Amtszeit als Präsident viermal Vietnam, zuletzt im November 2017 zu einem Arbeitsbesuch anlässlich des APEC-Gipfels. Sein letzter offizieller Staatsbesuch in Hanoi war im November 2013.

Nach Angaben der Zeitung könnten Putin und Nguyễn Phú Trọng unter anderem über Schwierigkeiten bei den Finanztransaktionen sprechen. Die Beziehungen zwischen den USA und Vietnam würden den russisch-vietnamesischen Beziehungen Schwierigkeiten bereiten, sagte Dmitri Mosjakow, der Leiter des Zentrums für das Studium Südostasiens, Australiens und Ozeaniens der Russischen Akademie der Wissenschaften, gegenüber Wedomosti. Vietnam sei jedoch nach wie vor einer der verlässlichen Verbündeten Moskaus. In Washington, D.C. werde man alles tun, um eine weitere Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Russland und Vietnam zu verhindern.

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