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Maria Sacharowa zur Entsendung polnischer Truppen in die Ukraine: Warschau hat "Phantomschmerzen"

Deutliche Worte kommen aus dem russischen Außenministerium in der Debatte, ob westliche – in diesem Falle polnische – Truppen in die Ukraine geschickt werden sollen: Von Rache und "Phantomschmerzen" ist die Rede. Dabei versucht man in Moskau offenbar noch, "den Ball flach zu halten".
Maria Sacharowa zur Entsendung polnischer Truppen in die Ukraine: Warschau hat "Phantomschmerzen"Quelle: Sputnik © Сергей Гунеев/РИА Новости

Die vom russischen Außenministerium herausgegebene Zeitschrift Meshdunarodnaja Shisn fragte bei Maria Sacharowa als Sprecherin des Ministeriums nach, was von einer bestimmten Äußerung des polnischen Außenministers Radosław Sikorski zu halten sei, der in einem Interview mit der Gazeta Wyborcza erklärt hatte, Polen könne in Zukunft eigene Truppen in die Ukraine entsenden. Sikorski wurde von der Zeitung dabei mit der Formulierung zitiert, man solle "keine Möglichkeit ausschließen".

Der russische Fragesteller in dem Interview bezog sich gegenüber Sacharowa auf die anscheinend unentschiedene Diskussion zwischen den NATO-Ländern: "Einige sagen, dass sie dem Kiewer Regime erlauben zuzuschlagen. Einige westliche Länder sagen, sie würden noch abwarten, ob sie es zulassen oder nicht. Andere sagen, sie würden es noch nicht zulassen."

Die Sprecherin des Außenministeriums reagierte darauf mit einer Klarstellung für das angebliche Hin und Her:

"Das ist alles Blödsinn.

Sie erlauben es nicht nur, sondern sie haben all diese Angriffe auf das Gebiet der Russischen Föderation durch die Hände des Kiewer Regimes seit langem organisiert. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen. ... Woher stammen die Daten von Satelliten? Woher kommt das nachrichtendienstliche Material? Natürlich aus dem Westen."

Sacharowa unterstrich, dieses "Spiel von 'Erlauben/Nicht-Erlauben'" sei "des Teufels". Tatsächlich handele es um genau dieses Vorgehen, das die russische Führung "all die Jahre" angesprochen habe, nämlich einen "hybriden Krieg des 'kollektiven Westens'", der "unter Führung der Vereinigten Staaten (der Angelsachsen)" gegen Russland "durch die Hände des Kiewer Regimes" geführt werde.

Mit Bezug auf das erwähnte Interview Sikorskis erklärte Sacharowa, dass später dazu der Sprecher des polnischen Außenministeriums geäußert habe, sein Land werde zwar derzeit keine Truppen in die Ukraine entsenden, könne dies aber für die Zukunft nicht ausschließen, "da man nicht wisse, wie sich die Lage dort entwickeln werde". Auch das sei in Moskau bereits durchaus bekannt, sagte Sacharowa.

Die russische Außenamtssprecherin fügte eine Erklärung an, weshalb Polen in der genannten Weise agiere:

"Bestimmte politische Kreise in Warschau träumen schon lange davon, wann sie das endlich tun dürfen, was sie schon lange tun wollten – den westlichen Teil der Ukraine besetzen. Der russische Präsident ... hat sich am Vortag sehr ausführlich dazu geäußert."

Tatsächlich seien die aktuellen Ambitionen der polnischen Führung davon getrieben, mit Moskau endlich gleichsam "quitt" sein zu wollen:

"In der gegenwärtigen internationalen Situation sieht man in Warschau (und macht keinen Hehl daraus) eine historische Chance, Russland eine 'strategische Niederlage' zuzufügen, wie es heißt. Und 'hinter vorgehaltener Hand' spricht man offener über den Wunsch, sich an Moskau für die in der Vergangenheit verlorene geopolitische Konfrontation zu rächen und seine Positionen im Osten zu stärken. Und natürlich, um Phantomschmerzen bezüglich der Westukraine zu befriedigen."

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