Prozess in Großbritannien: AstraZeneca gibt Nebenwirkung bei COVID-19-Impfstoff zu
Das britisch-schwedische Pharmaunternehmen AstraZeneca hat zum ersten Mal vor Gericht zugegeben, dass sein COVID-19-Vakzin Vaxzevria eine mitunter tödliche Nebenwirkung verursachen kann.
In einem dem High Court of Justice in England vorgelegtem Dokument räumte der Konzern ein, dass sein Impfstoff "in sehr seltenen Fällen TTS verursachen kann".
Unter TTS versteht man das Thrombose-mit-Thrombopenie-Syndrom, bei dem Betroffene unter Blutgerinnsel bei gleichzeitigem Blutplättchenmangel leiden. In manchen Fällen kann die Erkrankung zum Tod führen.
Diese äußerst seltene Reaktion stehe derzeit im Mittelpunkt einer mehrere Millionen Pfund schweren Sammelklage in Großbritannien, gab die britische Tageszeitung Daily Mail bekannt.
Anwälte, die Opfer und deren Familien vertreten, hätten AstraZeneca gemäß dem Verbraucherschutzgesetz von 1987 verklagt. Da das Vakzin zu "Verstümmelungen" und Todesfällen geführt haben soll, argumentierten sie, dass der Impfstoff "ein fehlerhaftes Produkt" sei, das "nicht so sicher war", wie die Verbraucher erwarten durften. Diese Behauptung habe AstraZeneca jedoch entschieden zurückgewiesen.
Insgesamt wurden im Vereinigten Königreich etwa 50 Millionen Dosen der AstraZeneca-Impfung verabreicht. Aus Zahlen der britischen Arzneimittelaufsichtsbehörde geht hervor, dass mindestens 81 Briten an Blutgerinnseln gestorben sind, die offenbar mit der AstraZeneca-Impfung in Zusammenhang stehen.
Das TTS-Risiko nach der Covid-Impfung von AstraZeneca wird damit auf etwa eins zu 50.000 geschätzt.
Die Anwälte gehen davon aus, dass in einigen Fällen eine Entschädigung von bis zu 20 Millionen Pfund gefordert werden könne.
Kosten, die der Steuerzahler tragen muss. Das Pharmaunternehmen hatte in der Hochphase der Pandemie einen Entschädigungsvertrag mit der Regierung geschlossen, um die Impf-Dosen so schnell wie möglich zu produzieren.
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