Sacharowa zu Israels Botschafterin: Wann hat Israel ukrainische Angriffe auf Russland verurteilt?
Israels Botschafterin in Russland, Simona Halperin, hat in einem Kommentar für die Nachrichtenagentur RIA Nowosti ihre Hoffnung zum Ausdruck gebracht, dass Moskau den massiven Drohnen- und Raketenangriff Irans auf ihr Land ebenfalls verurteilen wird. Die Diplomatin sprach von einer beispiellosen Attacke und zeigte sich sicher, dass ihre russischen Kollegen "ziemlich gut" über den Charakter der iranischen Attacke informiert seien.
"Dank moderner Technologien konnten alle das Geschehen in Echtzeit verfolgen."
Halperin betonte zudem, dass Israel damit rechne, dass Russland den Versuchen Irans entgegenwirken werde, die Region zu destabilisieren.
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa antwortete der Botschafterin in einem durchaus scharfen Ton. Auf Telegram verwies die russische Diplomatin auf die Position ihrer israelischen Kollegen in Bezug auf die Ukraine-Krise.
"Simona, erinnern Sie mich bitte daran, wann Israel wenigstens einen Schlag des Kiewer Regimes auf russische Regionen verurteilt hat. Wissen Sie das nicht? Ich auch nicht."
Zugleich fügte Sacharowa hinzu, dass sie sich im Gegenteil sehr gut daran erinnere, dass israelische Amtsträger regelmäßig ihre Unterstützung für die Regierung in Kiew bekundeten. Die ukrainischen Spitzenbeamten beschimpfte die russische Diplomatin als Bastarde, die mit ihren terroristischen Handlungen jahraus, jahrein Zivilisten töteten und zivile Infrastrukturen zerstörten.
Zuvor hatte das russische Außenministerium auf den iranischen Angriff zwar mit Besorgnis reagiert, diesen aber nicht explizit verurteilt. In ihrer Erklärung vom Sonntagvormittag stellte die diplomatische Behörde lediglich fest, dass in der Nacht zum 14. April eine große Zahl an Raketen und Drohnen auf Israels Territorium abgefeuert worden waren. Dabei berief sich das Ministerium auf die Darstellung der Führung in Teheran, wonach das Land im Rahmen seines Rechtes auf Selbstverteidigung agiert habe, nachdem iranische Objekte in der Region attackiert worden seien. Die neue Eskalation wurde im Statement als "gefährlich" eingestuft.
"Wir rufen alle involvierten Seiten zur Zurückhaltung auf und rechnen damit, dass die Staaten der Region bestehende Probleme mit politischen und diplomatischen Mitteln lösen werden."
In der Nacht zum Sonntag hatte Israel wegen der Eskalation im Nahen Osten eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates in New York beantragt. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan forderte das UN-Gremium auf, den iranischen Angriff auf sein Land zu verurteilen und die "Armee der Wächter der Islamischen Revolution" (besser bekannt als "Islamische Revolutionsgarde") als Terrororganisation einzustufen. Als Vorsitzender des UN-Sicherheitsrates in New York beraumte das EU-Land Malta die Dringlichkeitssitzung für den 14. April, 22:00 Uhr MESZ, an.
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