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Kirby bezeichnet russische Beamte wegen Terrorvorwürfen gegen Kiew als "Mistverkäufer"

Russische Ermittler gehen davon aus, dass ukrainische Nationalisten mit dem vom IS beanspruchten Anschlag auf die Crocus City Hall in Verbindung stehen. Die USA halten das jedoch für "unsinnige Propaganda". Kiew weist jede Verbindung mit dem jüngsten Angriff kategorisch von sich.
Kirby bezeichnet russische Beamte wegen Terrorvorwürfen gegen Kiew als "Mistverkäufer"Quelle: Gettyimages.ru © Roberto Schmidt

Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, reagierte scharf auf das Vorgehen russischer Beamter, die nach ukrainischen Spuren bei dem Terroranschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall suchen. Auf einer Pressekonferenz nannte er die Aussagen der russischen Regierung über die Beteiligung Kiews an dem Anschlag "unsinnige Propaganda" und bezeichnete die Beamten als "Mistverkäufer".

Im Gegensatz zu öffentlichen Erklärungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin und anderer russischer Beamter, die versuchten, die Schuld für den Terroranschlag auf die Crocus City Hall auf die Ukraine abzuwälzen, seien sich die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten darüber im Klaren, dass der IS die volle Verantwortung für diesen Angriff in Moskau trage, so Kirby. The Hill zitiert ihn mit den Worten:

"Der IS trägt die volle Verantwortung für den Angriff. Das erinnert mich an etwas, das mein Onkel zu sagen pflegte – er hatte einen kleinen Bauernhof und züchtete ein paar Rinder in der Nähe von Ocala, Florida. Er pflegte zu sagen, dass die besten Mistverkäufer oft ihre Proben im Mund tragen. Russische Beamte scheinen ziemlich gute Mistverkäufer zu sein."

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kommentierte Kirbys Worte und betonte dabei, dass es derlei Sprichwörter in der russischen Sprache nicht gebe. Die Diplomatin stellte fest, dass nun klar geworden sei, warum der Ausdruck "sich den Mund mit Seife waschen" (to wash one's mouth out with soap) in den Vereinigten Staaten üblich sei, schrieb sie auf ihrem Telegram-Kanal.

Dazu machte Kirby klar, dass die Vereinigten Staaten versucht hätten, diesen Terroranschlag zu verhindern. Insbesondere habe Washington am Morgen des 7. März die russischen Sicherheitsdienste schriftlich vor dem Anschlag gewarnt. Und am nächsten Tag habe die Botschaft eine öffentliche Warnung herausgegeben, in der amerikanische Bürger aufgefordert wurden, große Versammlungen und Konzerte in Moskau zu vermeiden, erinnerte Kirby.

Zudem sei diese Warnung eine von vielen, die die Regierung der Vereinigten Staaten seit September 2023 wegen verschiedener Bedrohungen an Russland weitergegeben hätten, so Kirby bei einem Briefing am Donnerstag.

"Die Vereinigten Staaten werden auch weiterhin wachsam bleiben und Regierungen auf der ganzen Welt warnen, wenn wir von Terroranschlägen erfahren, unabhängig von unseren Beziehungen zu ihnen."

Gleichzeitig erklärte Kirby aber am Montag, dass die US-Behörden keine Informationen über die Vorbereitung des Terroranschlags in Moskau am 22. März gehabt hätten, und dass die USA Russland im Sicherheitsbereich auch nach dem Terroranschlag nicht helfen würden.

Kirbys aktuelle Äußerungen erfolgten, nachdem russische Ermittler erklärt hatten, sie hätten Beweise, dass "ukrainische Nationalisten" mit dem Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall in Verbindung stünden, bei dem mindestens 143 Menschen getötet worden waren. Das russische Ermittlungskomitee hat am Donnerstag in einer offiziellen Erklärung bekannt gegeben, dass ein weiterer Verdächtiger, der in die Finanzierung des Terrorismus verwickelt war, identifiziert und festgenommen worden sei. 

Nach Angaben des Untersuchungsausschusses verfügt Russland über "bestätigte Daten", dass die Täter des Anschlags "erhebliche Geldbeträge und Kryptowährung aus der Ukraine" zur Vorbereitung der Straftat erhalten hätten. Ihre Erkenntnisse beruhen auf Verhören inhaftierter Verdächtiger, der Untersuchung beschlagnahmter technischer Geräte und der Analyse von Finanztransaktionen.

Nach den Ereignissen des 22. März ist in Russland ein Strafverfahren wegen Terrorismus eingeleitet worden. Das Untersuchungskomitee hatte zuvor die Festnahme von 12 Verdächtigen gemeldet. Die Verdächtigen werden des Terrorismus beschuldigt und müssen mit lebenslanger Haft rechnen.

Kiew weist derweil jede Verbindung mit dem Anschlag kategorisch von sich. Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bezeichnete die Anschuldigungen Russlands als "lächerlich".

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