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Polens Präsident Duda zweifelt an ukrainischen Krim-Ansprüchen und erntet heftige Kritik

Polens Präsident Andrzej Duda hat in einem Interview angezweifelt, dass die Krim historisch rechtmäßig der Ukraine zugeteilt ist. In einem Interview betonte er, dass die Halbinsel länger zu Russland als zur Ukraine gehörte. Die Kritik aus Kiew folgte auf dem Fuß.
Polens Präsident Duda zweifelt an ukrainischen Krim-Ansprüchen und erntet heftige KritikQuelle: www.globallookpress.com © Hannes P Albert

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat Zweifel an einer Rückeroberung der Krim durch die Ukraine geäußert und sich damit jede Menge Ärger eingefangen. In einem Interview mit dem Youtube-Projekt Kanal Zero wurde der PiS-Politiker gefragt, ob die Ukraine die Schwarzmeer-Halbinsel zurückerlangen werde. Seine Antwort lautete: Er wisse es nicht, denn anders als bei den Regionen Lugansk und Donezk handele es sich um ein besonderes Gebiet. Er betonte:

"Historisch betrachtet war es für mehr Zeit in der Hand Russlands."

Kiew reagierte sofort und wie gewohnt erzürnt: Der ukrainische Botschafter in Polen, Wasyl Zwarycz, gab sich besonders irritiert. Auf X/vormals Twitter schrieb er:

"Die Krim ist (Teil der) Ukraine: Sie ist es und bleibt es."

Die "Befreiung der Krim von der russischen Okkupation" sei daher die "gemeinsame Aufgabe und Pflicht der freien Welt". Duda selbst ruderte später zurück: "Der russische Angriff auf die Ukraine und die Besetzung international anerkannter Gebiete der Ukraine, einschließlich der Krim, ist ein Verbrechen", ließ er mitteilen. Doch der Skandal nahm seinen Lauf.

Der polnische Außenminister Radosław Sikorski betonte beispielsweise prompt, dass Polen die "Unabhängigkeit der Ukraine in ihren international etablierten Grenzen anerkenne". Der Abgeordnete der Bürgerkoalition KO, Roman Giertych, nannte die Worte Dudas, der für die jetzige Oppositionspartei PiS ins Rennen um die Präsidentschaft gegangen war, "eine unglaublich dumme Äußerung". In Polen gebe es Städte, die in ihrer Geschichte zu Polen kürzer als zu jedem anderen Land gehörten, wie t-online berichtete.

Paweł Kowal, der "Bevollmächtigte der Regierung für die Unterstützung des Wiederaufbaus der Ukraine", erklärte gegenüber dem Sender RMF: "Die Krim war eigentlich so lange russisch, wie [die heutige polnische Stadt] Białystok russisch war. Geschichten über die russische Krim sind Unsinn, der darauf beruht, dass die Menschen die Geschichte nicht kennen."

Die Halbinsel Krim wurde im März 2014 nach einem Referendum, das nach dem Staatsstreich in der Ukraine abgehalten wurde, zu einer russischen Region. Ganze 96,77 Prozent der Wähler in der Republik Krim und 95,6 Prozent der Einwohner von Sewastopol sprachen sich für die Wiedervereinigung mit Russland aus. Die Ukraine betrachtet die Halbinsel als ihr eigenes, vorübergehend besetztes Gebiet. Moskau hat wiederholt erklärt, dass die Bewohner der Krim die Entscheidung demokratisch und in voller Übereinstimmung mit dem Völkerrecht und der UN-Charta getroffen haben. Umstände, unter denen die Krim zur Ukraine zurückkehren könnte, "gibt es nicht und wird es nie geben", so Russlands Präsident Wladimir Putin.

Während die neue Regierungskoalition des Ministerpräsidenten Donald Tusk sich klar zur Freundschaft mit Kiew bekennt, gibt es im Land immer wieder Proteste gegen die teure Unterstützung. So blockierten Lastwagenfahrer wiederholt die Grenze zur Ukraine. Sie protestieren gegen die billigere Konkurrenz. Die EU erließ der Ukraine Transportgenehmigungen, wodurch polnische Lkw-Fahrer an den Rand des Ruins getrieben werden.

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