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Druschba, keine Freundschaft: Tschechische Republik kauft Rekordmengen an Rohöl aus Russland

Das hat es seit dem Jahr 2012 nicht mehr gegeben: Der Anteil des Rohöls aus Russland, das im Jahr 2023 über die Druschba-Pipeline in die Tschechische Republik gelangt, ist ein Rekord. Und das, obwohl Prag wiederholt betont, auf russische Energie verzichten zu wollen.
Druschba, keine Freundschaft: Tschechische Republik kauft Rekordmengen an Rohöl aus RusslandQuelle: Sputnik © Alexey Filippov

Die Nutzung von Rohöl aus Russland in der Tschechischen Republik nimmt zu, stellt das Portal Prague Monitor fest. In den vergangenen Monaten ist der Anteil des russischen Rohöls an den Gesamteinfuhren der Tschechischen Republik stetig gestiegen. Und das trotz der EU-Sanktionen und der Absicht der tschechischen Regierung, sich von russischen Energiequellen loszulösen. Prague Monitor schreibt:

"In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden etwa 65 Prozent des in das Land importierten Öls über die russische Druschba-Pipeline bezogen, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den 56 Prozent des Vorjahres und den noch niedrigeren Zahlen früherer Jahre bedeutet. Dies teilte Barbora Putzová, die Sprecherin des staatlichen Unternehmens Mero, in einer Mitteilung an die Tschechische Nachrichtenagentur mit. Damit ist der Anteil des russischen Öls an den tschechischen Ölimporten auf dem höchsten Stand seit mindestens dem Jahr 2012."

Dieser Trend sei kein Einzelfall in der Tschechischen Republik, so das Portal. Experten sollen seit diesem Sommer davor gewarnt haben, dass die EU-Raffinerien versuchten, sich zusätzliches Rohöl zu sichern, da sie sich Sorgen "über mögliche Unterbrechungen beim Transit von Rohöl durch die Ukraine machen". Dabei stellte der Sprecher des Ministeriums für Industrie und Handel Tschechiens, Vojtech Srnka, bereits fest, dass ein sofortiger Ersatz für Öllieferungen aus Russland nicht möglich ist.

"Druschba" bedeutet Freundschaft. Einst, als die Ölpipeline gebaut wurde, ging es wirklich um Freundschaft. Sie transportierte Öl aus der UdSSR in die Tschechoslowakei, nach Polen, Ungarn und in die DDR. Nun ist alles anders. Die Europäische Union, zu der jetzt alle dieser Länder gehören, verhängte im vergangenen Jahr ein Verbot für Ölimporte aus Russland. Allerdings verfügt die Tschechische Republik über eine Ausnahmeregelung, die die Nutzung der Druschba-Pipeline für den Öltransport erlaubt, so Prague Monitor. Das Ergebnis: Ölimporte durch die Druschba-Pipeline nehmen zu. Trotz der Sanktionen.

Für die Zukunft, genauer gesagt bis zum Jahr 2025, plant die Tschechische Republik jedoch, ihre Abhängigkeit von russischem Öl vollständig zu beenden, berichtet das Medium. Deshalb habe man im Juli dieses Jahres mit den Planungsarbeiten zur Erweiterung der Kapazität der europäischen TAL-Pipeline begonnen. "Die TAL-Pipeline beginnt in Triest, Italien, wo das Öl aus zahlreichen Ländern bezogen wird, vor allem aus den Regionen am Kaspischen und Schwarzen Meer, aus den USA und aus Afrika", erklärt Prague Monitor.

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