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Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft bereitet Interventionstruppe für Niger vor

Die Militärchefs der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS erklärten am Mittwoch, dass sie Pläne zur "Wiederherstellung der Ordnung" in dem westafrikanischen Staat ausarbeiten würden. Eine militärische Intervention scheint nur noch eine Frage der Zeit.
Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft bereitet Interventionstruppe für Niger vorQuelle: AFP © Nipah Dennis

Die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) gab am Mittwoch bekannt, dass sie mit der Aufstellung einer "Bereitschaftstruppe" begonnen habe, die den gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum in Niger wieder an die Macht bringen soll.

Das Komitee der Stabschefs der Verteidigung (CCDC) habe mit der Aktivierung der "Bereitschaftstruppe zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in der Republik Niger" begonnen, teilte die Organisation mit. Der CCDC wird am Donnerstag und Freitag in Accra, Ghana, zusammentreffen, um "die Planungen für den Einsatz der Truppe abzuschließen."

Die ECOWAS hatte zuvor erklärt, ihre Militärchefs hätten am 4. August die Planungen für eine Intervention in Niger "abgeschlossen", und die Aktivierung der Truppe am 10. August angekündigt. Nach Angaben des französischen Rundfunksenders RFI mobilisiert der Block etwa 25.000 Soldaten, die meisten von ihnen aus Nigeria.

Eine Gruppe nigrischer Militärs hatte den Präsidenten Mohamed Bazoum am 26. Juli in Niamey verhaftet und sich selbst zu einem Komitee der nationalen Rettung erklärt. Sie begründeten dies mit der Unfähigkeit der Regierung, terroristische Gruppen zu besiegen, und mit der anhaltenden Partnerschaft des Präsidenten mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich.

In einem angeblich in der Gefangenschaft verfassten und am 4. August in der Washington Post veröffentlichten Kommentar appellierte Bazoum an die "US-Regierung und die gesamte internationale Gemeinschaft, uns bei der Wiederherstellung unserer verfassungsmäßigen Ordnung zu helfen."

Die Afrikanische Union weigerte sich laut französischen Medien am Mittwoch, die ECOWAS-Intervention zu unterstützen. Auch der nigerianische Senat lehnte eine Militäraktion ab und forderte den nigerianischen Präsidenten Bola Tinubu auf, diplomatische Wege zur Lösung der Krise zu suchen.

Die ECOWAS scheint jedoch trotz des Dissenses mehrerer Mitglieder ihre Pläne weiterzuverfolgen. Der Tschad und Guinea haben sich sowohl gegen Sanktionen als auch gegen eine Intervention in Niger ausgesprochen, während Burkina Faso und Mali erklärten, dass sie jede militärische Aktion gegen den Niger als eine Kriegserklärung gegen ihre Länder betrachten würden.

Die von General Abdourahmane Tchiani geführte nigrische Militärregierung hat Berichten zufolge einen Aufruf an Freiwillige zum Widerstand gegen die ECOWAS-Invasoren veröffentlicht. Radio Nigeria berichtete, dass in der nigrischen Hauptstadt Niamey sowie in den Grenzregionen zu Nigeria und Benin Rekrutierungskampagnen angekündigt wurden.

Frankreich und die USA unterhalten mehrere Militärstützpunkte in Niger, wobei sich derzeit rund 1.000 amerikanische und 1.500 französische Soldaten im Land befinden.

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