International

Zum dritten Mal in fünf Tagen: Demonstranten in Kopenhagen verbrennen Koran

Zum dritten Mal in Folge haben radikale Nationalisten in Dänemark das heilige Buch der Muslime vor einer diplomatischen Vertretung verbrannt. Die offiziellen Reaktionen auf diese Aktionsserie fallen in Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit und in Russland scharf aus.
Zum dritten Mal in fünf Tagen: Demonstranten in Kopenhagen verbrennen KoranQuelle: AFP © Murtaja LATEEF / AFP

Fünf Aktivisten der radikalen Gruppe "Dänische Patrioten" haben vor der ägyptischen Botschaft in Kopenhagen einen Koran angezündet und verbrannt, berichtete Reuters. Dies ist bereits die dritte derartige Aktion in Dänemark in weniger als einer Woche.

Am Freitag verbrannten zwei weitere Mitglieder der Gruppe einen Koran und schändeten die Nationalflagge der Republik Irak vor der irakischen Botschaft. Drei Tage später verbrannten sie erneut einen Koran.

Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit kritisierten die Regierungen Dänemarks und Schwedens scharf, weil sie wiederholt die Verbrennung des Korans bei Protesten in ihren Hauptstädten zugelassen haben. 

Die Türkei verurteilte die von der Gruppe namens "Dänische Patrioten" vor der irakischen Botschaft inszenierte Aktion. Das türkische Außenministerium bezeichnete das Vorgehen der Demonstranten als "abscheuliche Angriffe gegen unser heiliges Buch" und forderte die dänischen Behörden auf, "die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um diese abscheulichen Handlungen zu verhindern".

Bagdad verurteilte die Aktionen ebenfalls: 

"Diese systematischen Aktionen setzen die Gesellschaften der Ansteckung durch Terrorismus und Hass aus und bedrohen das friedliche Zusammenleben",

heißt es in einer Erklärung des irakischen Außenministeriums am Montag.

Das dänische diplomatische Personal verließ Bagdad noch am selben Tag, wie das irakische Ministerium am Montag mitteilte. Dänemark erklärte, dass seine Botschaft wegen der Sommerferien geschlossen sei, bestritt aber, Personal abgezogen zu haben.

Nur wenige Tage zuvor war die schwedische Botschaft in Bagdad von wütenden Demonstranten überrannt worden, die gegen eine Demonstration protestierten, bei der ein Koran vor der irakischen diplomatischen Vertretung in Stockholm verbrannt worden war. Daraufhin wies der Irak den schwedischen Botschafter aus und rief seinen eigenen Vertreter in das Land zurück.

Algerien, ein weiteres Land mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit, hat am Montag den dänischen Botschafter und den schwedischen Geschäftsträger einbestellt, um formell gegen eine Reihe "unmoralischer und unzivilisierter Handlungen" zu protestieren.

Saudi-Arabien hatte bereits am Sonntag, also noch vor den jüngsten Vorfällen in Dänemark, eine Verurteilung ausgesprochen und erklärt, dass die Schändungen des Korans "zu Hass und Gewalt zwischen den Religionen anstiften".

Das offizielle Teheran vertrat dieselbe Position und das iranische Außenministerium hat Berichten zufolge am Sonntag den dänischen Botschafter einbestellt. In der Erklärung wurde "jede Schändung islamischer Heiligtümer irgendwo auf der Welt" verurteilt.

Das russische Außenministerium wies darauf hin, dass die Straffreiheit der Beteiligten an den Vorfällen zu unvorhersehbaren katastrophalen Folgen führen könnte, und rief die internationale Gemeinschaft auf, gegen solche rechtswidrigen Handlungen vorzugehen. Präsident Wladimir Putin hatte bei seinem Besuch in der Dschuma-Moschee in Derbent betont, dass die Missachtung des Korans in Russland als Straftat gilt und der russische Staat beabsichtige, sich stets an diese gesetzlichen Bestimmungen zu halten.

Mehr zum ThemaProtest gegen Koranverbrennungen: Schwedische Botschaft im Irak gestürmt und in Brand gesetzt

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.