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Ukraine schickt eigene Soldaten trotz gescheiterter Offensive in den Tod

Die ukrainische Offensive ist gescheitert. Orte, für deren Eroberung wenige Tage eingeplant wurden, sind nach über einem Monat immer noch nicht eingenommen worden, und Zehntausende Soldaten sind gefallen. Dennoch schickt Kiew seine Soldaten weiterhin in den Tod.
Ukraine schickt eigene Soldaten trotz gescheiterter Offensive in den TodQuelle: Sputnik © Alexei Maischew

Von Boris Roschin

Die 40 Tage der ukrainischen Offensive am Frontabschnitt Saporoschje lassen den Schluss zu, dass die ursprünglichen Pläne des ukrainischen Militärs, mit Unterstützung der NATO vorzustoßen, an allen Hauptangriffsrichtungen gescheitert sind.

Am Frontabschnitt Orechow blieb die ukrainische Offensive bei Pjatichatki und Rabotino stecken, am Wremewka-Vorsprung steckt das ukrainische Militär bei Prijutnoje, Makarowka, Uroschajnoje und Nowodonezkoje fest.

Dabei war es gemäß den geleakten ukrainischen Operationsakten vorgesehen, diese Ortschaften zwischen dem dritten und dem fünften Tag der Offensive zu besetzen und von dort aus in Richtung Wassiljewka, Tokmak, Pologi und Wolnowacha vorzustoßen, um mit Melitopol das strategische Ziel zu erreichen. Anschließend sollte weiter nach Berdjansk und Mariupol vorgestoßen werden, um die Landbrücke entlang der Küste des Asowschen Meeres zu durchschneiden.

Gerade für diese und ähnliche Pläne des ukrainischen Militärs wurden im Verlauf des Winters und Frühlings 2023 riesige Waffenmengen übergeben: Panzer, Schützenpanzer, gepanzerte Mannschaftstransporter, MRAP-Fahrzeuge, Selbstfahrlafetten, Artillerie, Flugzeuge, Hubschrauber, Marschflugkörper und Pionierfahrzeuge. Gerade dafür wurden mehrere Monate lang in der Ukraine und im Westen Brigaden der strategischen Reserve vorbereitet, die die russische Front durchbrechen und den Kampfverlauf zugunsten des ukrainischen Militärs entscheiden sollten.

Doch die Realität erwies sich als anders. Der heldenhafte und erbitterte Widerstand der russischen Streitkräfte in Verbindung mit sachkundiger Arbeit zur Vorbereitung von Verteidigungsstellungen vereitelte die Pläne des Gegners. Das russische Kommando übergab dem Gegner bewusst die Initiative am Frontabschnitt Saporoschje, damit das ukrainische Militär versucht, die gestaffelte Verteidigung zu durchbrechen, sodass sich seine Angriffskräfte erschöpfen und ausbluten.

Teilweise ist dies jetzt schon gelungen. Kiew verbrauchte zwar nicht alle angesammelten Kräfte, doch ein Teil der Sturmbrigaden, die mit einer solchen Mühe unter westlicher Beteiligung aufgestellt wurden, erlitten schwere Personal- und Materialverluste, was ebenfalls die Kampfmoral beeinträchtigte.

Mehr noch, nach einem Misserfolg im Gebiet Saporoschje, der auch im Westen zur Kenntnis genommen wurde, versuchte das ukrainische Militär eilig, den Druck am Frontabschnitt Artjomowsk zu steigern, und warf einen Teil der Reserven dorthin, um zumindest kleine Erfolge zu erreichen.

Ein weiterer Teil der Reserven, die den in Saporoschje ausgebliebenen Erfolg kompensieren sollten, wurden an die Frontabschnitte Swatowo und Kupjansk verlegt. Allerdings hatten sie eine andere Aufgabe, nämlich den Vormarsch der russischen Streitkräfte zum Fluss Oskol und Kupjansk aufzuhalten.

Diese Lage zerbricht die ursprüngliche Konfiguration der ukrainischen Offensive an den wichtigsten Frontabschnitten. Selbstverständlich wurde all dies so offensichtlich, dass nach westlichen Militäranalytikern sowohl die westliche Mainstreampresse als auch die ukrainischen Militärangehörigen selbst, die die blutigen Kosten der Offensive bei unbedeutenden Ergebnissen sehen, vom Scheitern der ukrainischen Juni-Offensive zu sprechen begannen.

Natürlich kommen Fragen an das ukrainische Kommando auf, das weiterhin Menschen zu "Fleischstürmen" treibt, um zumindest einen medialen Sieg zu erringen und die bisherigen Verluste zu rechtfertigen. Allein am Frontabschnitt Saporoschje betrugen die unwiederbringlichen Verluste der ukrainischen Truppen knapp 30.000 Menschen.

Doch schließlich steigt der blutige Preis der gescheiterten Offensive weiterhin an, was besonders an den Kämpfen beim bisher kaum bekannten Dorf Pjatichatki deutlich wird.

Übersetzt aus dem Russischen.

Boris Roschin ist ein Experte des Zentrums für militärpolitische Journalistik. Man kann ihm auf seinem Telegram-Kanal folgen.

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