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Stinger-Hersteller holt Mitarbeiter aus dem Ruhestand: Für Waffenlieferungen an die Ukraine

Stinger waren seit 20 Jahren nicht mehr produziert worden, sodass die Spezialisten, die mit ihnen gearbeitet hatten, in den Ruhestand gingen. Nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten in der Ukraine mussten sie zur Schulung des Personals zurückgeholt werden.
Stinger-Hersteller holt Mitarbeiter aus dem Ruhestand: Für Waffenlieferungen an die UkraineQuelle: Gettyimages.ru © Diego Herrera Carcedo/Anadolu Agency

Die USA hatten seit Jahrzehnten keine tragbaren Stinger-Luftabwehrsysteme mehr gekauft, weshalb die Produktion schon vor langer Zeit eingestellt worden war. Nach dem Beginn der Kampfhandlungen in der Ukraine musste der Hersteller Raytheon jedoch pensionierte Mitarbeiter zurückholen, um die Produktion wieder in Gang zu bringen. Dies berichtet die Zeitung Defence One. Wes Kremer, Präsident der RTX-Abteilung von Raytheon, sagte auf der Paris Air Show:

"Stinger werden seit 20 Jahren nicht mehr produziert, und in den ersten 48 Stunden [des Konflikts] sind sie plötzlich der Star der Show, und alle wollen mehr davon."

Er teilte mit, dass unter den zurückkehrenden Mitarbeitern auch solche waren, die über 70 Jahre alt sind, und dass sie neue Mitarbeiter für die Produktion der Stinger ausbilden. Zu diesem Zweck "holt das Unternehmen Testgeräte aus dem Lager und pustet die Spinnweben weg".

Die in der Rakete verwendete Elektronik sei jedoch in dieser Zeit veraltet, und das Unternehmen aktualisiere die Komponenten, was viel Zeit in Anspruch nehme, fügte RTX-Chef Greg Hayes hinzu.

Moderne Waffen werden in den USA mithilfe von 3D-Druck und Automatisierung hergestellt, um die Produktion zu beschleunigen, aber im Fall der Stinger würde dies eine Neukonstruktion der Waffe und ein erneutes langwieriges Zertifizierungsverfahren erfordern. Daher ist Raytheon gezwungen, die Stinger wie vor 40 Jahren in Handarbeit zu produzieren.

Die Stinger ist für die Bekämpfung niedrig fliegender Ziele – Flugzeuge, Hubschrauber, Drohnen – konzipiert. Er arbeitet nach dem Boden-Luft-Prinzip mit Infrarot-Lenkung. Dieses tragbare Flugabwehrsystem wurde 1981 in Dienst gestellt.

Nachdem Russland seine Militäroperation in der Ukraine begonnen hatte, kündigten westliche Länder ihre Absicht an, die Stinger-Systeme an die ukrainischen Streitkräfte zu übergeben. Dies taten u. a. Deutschland, Litauen, Italien, Lettland und die Vereinigten Staaten. Innerhalb weniger Tage, Anfang März 2022, übergab Washington Hunderte von Stinger-Systemen an Kiew. Ende März baten die ukrainischen Behörden um die Lieferung von 500 Stinger pro Tag.

Moskau hat die Waffenlieferungen an Kiew wiederholt verurteilt. Der Kreml warnte, dass dies den Konflikt nur verlängern, nicht aber die Ziele der militärischen Spezialoperation behindern würde.

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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.