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Umfrage: Mehrheit der Russen lehnt Atomwaffeneinsatz ab

Eine Umfrage hat ergeben, dass rund elf Prozent der russischen Bevölkerung den Einsatz von Atomwaffen im Krieg in der Ukraine für akzeptabel halten. Weitere fünf Prozent finden, dass sie nur eingesetzt werden sollten, wenn Russland eine Niederlage droht.
Umfrage: Mehrheit der Russen lehnt Atomwaffeneinsatz abQuelle: Sputnik © Swetlana Schewtschenko

Die Mehrheit der Menschen in Russland lehnt den Einsatz von Atomwaffen gegen die Ukraine ab. Dies geht aus einer Umfrage hervor, die vom Medienunternehmen RTVI und der Meinungsforschungsagentur Russian Field durchgeführt wurde.

Für Rund drei Viertel der Befragten (73,9 Prozent) sei dies unabhängig von der Situation auf dem Schlachtfeld inakzeptabel, berichtete RTVI am Mittwoch. Weiter meinen 10,5 Prozent, der Einsatz von Atomwaffen sei jederzeit akzeptabel, während weitere 5,2 Prozent der Ansicht sind, dieser Schritt solle nur dann unternommen werden, wenn dem russischen Militär eine echte Niederlage drohe.

Männer und ältere Personen scheinen der Umfrage zufolge die nukleare Option eher zu befürworten. Befragte mit höherer Bildung und jene, die in dem Konflikt eine potenzielle Gefahr für ihre persönliche Sicherheit sehen, lehnen sie eher ab.

Ein möglicher Atomschlag war in Russland kurzzeitig ins Rampenlicht gerückt, nachdem der Politikwissenschaftler Sergei Karaganow in einem Meinungsbeitrag diese Option in Betracht gezogen hatte. In seinem Artikel mit dem Titel "Eine schwierige, aber notwendige Entscheidung" vertrat Karaganow die Auffassung, dass Russland zu Atomwaffen greifen könnte, um die USA und ihre Verbündeten zu zwingen, von einem umfassenderen Konflikt mit Russland Abstand zu nehmen und so einen globalen Krieg zu verhindern.

Mitte Juni warnte der russische Präsident Wladimir Putin, dass allein die Diskussion über dieses Thema die Schwelle für den möglichen Einsatz von Atomwaffen senke. Nach der derzeitigen offiziellen Doktrin werde Moskau nur dann von seinen Atomwaffen Gebrauch machen, wenn es mit einer existenziellen Bedrohung konfrontiert sei, wiederholte er mehrmals.  

Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Mehrheit (61 Prozent) bereit sei, die russischen Streitkräfte an der Front zu unterstützen. Fast 40 Prozent gaben an, dass sie der Armee mindestens einmal im Rahmen verschiedener Hilfs- und Unterstützungsprogramme geholfen hätten. Ein Drittel sammle Kleidung und andere nützliche Dinge für die Soldaten.

Insgesamt 49 Prozent der Russen sind der Ansicht, dass die Militäroperation noch ein Jahr oder länger dauern wird. Ein Viertel geht davon aus, dass sie innerhalb des nächsten Jahres beendet wird. Acht Prozent erwarten ein Ende der Kampfhandlungen innerhalb von sechs Monaten. In Bezug auf die Kriegsdauer sind der Umfrage zufolge Männer pessimistischer eingestellt.

Was die Aufnahme von Friedensgesprächen betrifft, so sind die Meinungen geteilt: 44 Prozent der Bevölkerung sind für eine friedliche Lösung, während 45 Prozent die Fortsetzung der Kampfhandlungen befürworten.

Die Telefonumfrage wurde vom 16. bis 19. Juni 2023 durchgeführt. Insgesamt nahmen daran 1.604 Personen teil. 

Mehr zum Thema - Sergei Karaganow: Warum Russland einen Atomschlag gegen Westeuropa in Betracht ziehen muss

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