Tucker Carlson: US-Medien ebnen Weg zum Einparteienstaat
Tucker Carlson hat ein Video veröffentlicht, in dem er zum ersten Mal seit seiner Trennung von Fox News die amerikanischen Nachrichtensender scharf kritisiert und dabei konstatiert, dass eine "echte Debatte" über wichtige Themen in den US-Medien "nicht erlaubt" sei.
In der Videobotschaft, die er am Mittwochabend auf seinem Twitter-Kanal veröffentlichte, hielt der ehemalige Fox-Moderator einen Monolog, der denen seiner langjährigen Sendung "Tucker Carlson Tonight" bewusst ähnelte. Er veröffentlichte dabei das Video sogar zeitgleich mit seiner früheren Sendezeit.
Zu Beginn ging Carlson nicht direkt auf seine Trennung von Fox News Anfang dieser Woche ein, betonte jedoch in dem gut zweiminütigen Beitrag, dass er "einige Schritte entfernt von dem Lärm" festgestellt hätte, von "wie vielen allgemein netten Menschen" er umgeben sei. Und weiter:
"Menschen, die sich wirklich dafür interessieren, was die Wahrheit ist."
Demgegenüber habe sich "ein Haufen lustiger Leute" gezeigt. Carlson übte scharfe Kritik an den Mainstream-Medien und stellte dabei "mit etwas Abstand" fest, dass die meisten Diskussionen in TV-Nachrichtensendungen "irrelevant" seien und "unglaublich dumm", während wichtige Themen unerwähnt bleiben. An dabei ungenannte Kollegen werde man sich "in fünf Jahren nicht mehr erinnern können".
Carlson präzisierte in der ihm bekannten und gefürchteten Art seine Sicht auf die US-Medienlandschaft mit den Worten:
"Die unbestreitbar großen Themen, die unsere Zukunft bestimmen werden, werden so gut wie gar nicht diskutiert – Krieg, bürgerliche Freiheiten, neue wissenschaftliche Erkenntnisse, demografischer Wandel, die Macht der Unternehmen, natürliche Ressourcen. Wann haben Sie das letzte Mal eine legitime Debatte über eines dieser Themen gehört? Das ist lange her; solche Debatten sind in den amerikanischen Medien nicht erlaubt."
Er fuhr fort, dass beide großen politischen Parteien – Demokraten und Republikaner, – wie auch deren Spender in den USA, "einen Konsens darüber erreicht haben, was ihnen nützt" und nun "aktiv zusammenarbeiten", um eine sinnvolle Diskussion zu unterbinden. Das amerikanische Establishment habe seiner Meinung nach "die Überzeugungsarbeit aufgegeben" und greife nun "zu Gewalt" und "zunehmender Zensur". Tucker wörtlich:
"Plötzlich sehen die Vereinigten Staaten aus wie ein Einparteienstaat."
Das sei "eine deprimierende Erkenntnis, aber sie ist nicht von Dauer", so Carlson. Die "derzeitigen Orthodoxien werden nicht von Dauer sein", da sie "hirntot" (brain dead) seien, erklärt der Moderator abschließend, mit der Ergänzung, dass "dieser Moment zu lächerlich ist, um fortzubestehen, also wird er es nicht tun". Final teilt er seinen über sechs Millionen Twitter-Followern mit:
"Wenn ehrliche Menschen sagen, was wahr ist, ruhig und ohne Peinlichkeiten, dann werden sie mächtig. Gleichzeitig versuchen die Lügner, sie zum Schweigen zu bringen, schrumpfen (dabei) und werden schwächer. Wahre Dinge sind vorherrschend."
Solange es Amerikaner gebe, "die die Wahrheit sagen, auch wenn es wenige sind, und solange deren Worte gehört werden", solange gebe "es Hoffnung", so Tucker Carlson abschließend, ohne weiter auf zukünftige Pläne einzugehen.
Good evening pic.twitter.com/SPrsYKWKCE
— Tucker Carlson (@TuckerCarlson) April 27, 2023
Donnerstagfrüh hatten bereits über 10 Millionen Twitter-Nutzer sich das Statement angehört.
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