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Russische Flugzeuge abschießen? US-Senator bewegt sich mit der Forderung nahe einer Kriegserklärung

Nach dem Absturz einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer schlägt ein US-Senator vor, russische Flugzeuge abzuschießen, die sich amerikanischen Zielen nähern. Russlands Botschafter in den USA vergleicht die Initiative mit einer Kriegserklärung.
Russische Flugzeuge abschießen? US-Senator bewegt sich mit der Forderung nahe einer KriegserklärungQuelle: AFP © Win McNamee

Am Mittwoch sprach US-Senator Lindsey Graham im US-Fernsehen über die jüngste Begegnung zwischen zwei russischen Abfangjägern und einer US-Drohne vom Typ MQ-9 Reaper. Er forderte eine harte Reaktion von Präsident Joe Biden, nachdem die Drohne ins Schwarze Meer gestürzt war. "Was würde Ronald Reagan jetzt tun?", fragte Graham rhetorisch. "Er würde damit beginnen, russische Flugzeuge abschießen zu lassen, die unser Eigentum bedrohen." Graham behauptete zudem, dass die Schwäche des US-Präsidenten zu mehr internationaler Aggression führen werde. "Ich kann nur sagen, dass wir uns an mehreren Fronten in einer gefährlichen Situation befinden. Schwäche führt zu Provokationen." Graham verglich Biden mit dem US-Komiker Rodney Dangerfield. "Keiner respektiert Sie. Und wenn Sie Ihr Spiel nicht ändern und Ihr Spiel nicht verbessern, werden wir den Dritten Weltkrieg haben."

Auf Grahams Äußerungen angesprochen, sagte Anatoli Antonow, Russlands Botschafter in den USA, die Aufforderung des Senators gehe "weit über den gesunden Menschenverstand hinaus". Dies sei nicht der erste Versuch des US-Gesetzgebers, "eine gefährliche Eskalation in den amerikanisch-russischen Beziehungen zu provozieren". "Vor einem Jahr rief er Bürger unseres Landes auf, den russischen Präsidenten zu ermorden. Glaubt der Senator wirklich, dass ein direkter militärischer Zusammenstoß mit Russland im Interesse der Wähler ist, die ihm ihr Leben und ihr Wohlergehen anvertraut haben?"

"Ein vorsätzlicher Angriff auf ein russisches Flugzeug im neutralen Luftraum ist nicht nur ein Verbrechen nach internationalem Recht, sondern eine offene Kriegserklärung an eine große Atommacht", warnte Antonow. Ein bewaffneter Zusammenstoß zwischen Russland und den USA würde sich grundlegend von dem aktuellen Konflikt unterscheiden.

Der Diplomat fügte hinzu, Moskau habe "alles getan, um diese Art von Zwischenfall zu verhindern". "Natürlich ist es eine Schande für das Pentagon, teure Ausrüstung zu verlieren. Aber in diesem Fall sollten die Vorwürfe der Unprofessionalität an das US-Militär gerichtet werden."

Washington hatte mitgeteilt, ein russischer Abfangjäger sei mit der Drohne über dem Schwarzen Meer kollidiert und habe sie zum Absturz gebracht. Aus dem russischen Verteidigungsministerium hieß es, das unbemannte Fluggerät sei abgestürzt und nie mit einem Flugzeug in Kontakt gekommen. Das Weiße Haus erklärte zudem, die USA hätten Maßnahmen ergriffen, um sicherzustellen, dass die Drohne nicht in die falschen Hände gerät. Gleichzeitig schloss Washington aber nicht aus, dass das Gerät nie gefunden wird.

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