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Prigoschin: "Die USA fürchten Wagner, weil sie wissen, dass wir ihnen in den Hintern treten können"

Der Gründer des privaten Sicherheits- und Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, antwortet auf die Entscheidung in den USA, sein Unternehmen auf die US-Liste transnationaler krimineller Organisationen aufzunehmen.
Prigoschin: "Die USA fürchten Wagner, weil sie wissen, dass wir ihnen in den Hintern treten können"Quelle: AP © AP Photo/Alexander Zemlianichenko

Die formelle Aufnahme der Gruppe Wagner durch die US-Regierung in deren Liste der transnationalen kriminellen Organisationen erfolgte nur wenige Tage nachdem die Kämpfer der Gruppe Wagner als Sieger in der Schlacht um in Soledar hervorgegangen waren. Aus Washington, D.C. kommen seit mehreren Jahren schon Vorwürfe aller Art gegen die Gruppe Wagner. RT befragte den Gründer des privaten Militärunternehmens Jewgeni Prigoschin persönlich, was seiner Meinung nach diesen jüngster Schritt der USA-Administration erklärt.

Hier ist seine Antwort:

Das Gute kämpft immer gegen das Böse in dieser Welt. Die Kämpfer von Wagner sind darin eine große Kraft und Teil der russischen Macht. Und diese Macht ist immer auf der Seite des Guten. Wenn wir aber darüber philosophieren wollen, dann ist die Gruppe Wagner natürlich für manche gut und für andere böse. Aber sie ist vor allem für unsere Feinde das Böse. Amerika und Russland sind eingeschworene Feinde, und das ist eine unverrückbare Tatsache, wie immer man das betrachten mag.

Die Amerikaner wollen Russland in Stücke zerschlagen, um es dann anschließend mit China und anderen globalen Rivalen aufnehmen zu können, damit sie das größte und mächtigste Land der Erde bleiben. All dies ist Teil der Kontroverse darüber, ob wir künftig in einer multipolaren oder einer unipolaren Welt leben werden. Und bis jetzt haben die USA dabei sehr geschickt manövriert, nehmen Sie nur die UdSSR als Beispiel.

Die Gruppe Wagner hat keine Straftaten begangen, während viele ihre Tage damit verbringen, uns verschiedene Verbrechen in verschiedenen Teilen der Welt anhängen zu wollen. Im Gegensatz zu paramilitärischen Kräften aus den USA eliminiert die Gruppe Wagner nur die Feinde des Friedens und begeht keine Verbrechen. Aber wenn man mit zweierlei Maß misst, kann man natürlich jeden mit Dreck bewerfen.

Aber dann sollte man sich auch diese Fragen stellen: Welches Land hat die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen, ohne dass es für das eigene Land Konsequenzen gehabt hätte? Wer hat Kriege und Revolten in Korea, Vietnam, Afghanistan, Libyen, Syrien, Mosambik, Zentralafrika und in vielen weiteren arrangiert? Einige dieser Staaten wandten sich später der Gruppe Wagner zu, die dann den Konflikten mit eiserner Faust ein Ende setzte. Wenn man also die Gruppe Wagner als kriminelle Organisation betrachtet, dann sind die USA ein mächtiges Verbrechersyndikat, das vom dem der ganzen Welt abgepressten Geld lebt. Dementsprechend gleicht die Gruppe Wagner im Vergleich zu diesem Verbrechersyndikat eher einer Sittenpolizei.

Ich kenne viele ihrer Geheimnisse, und das beunruhigt die Amerikaner sehr. Ich kenne Zeugen, die sich daran erinnern, wie Agenten der CIA noch Osama Bin Laden und dessen Leute trainierten und wie sie haufenweise Geld und Waffen zum ISIS nach Syrien und in andere Ländern brachten. Auf der ganzen Welt haben die USA Gesetzlose und Terroristen darauf vorbereitet, damit sie jederzeit und überall Unruhen anstiften konnten – in Europa, Afrika, Asien und Südamerika. Nur auf der verträumten blauen Insel namens USA sollte es friedlich sein.

Die meisten Länder versuchen, sich ja nicht mit den USA anzulegen. Diejenigen, die sich gegen die USA stellen, werden normalerweise erst als antidemokratisch bezeichnet, dann für kriminell und anschließend für terroristisch erklärt. Die Gruppe Wagner ist weder ein Land noch eine Regierung. Vielmehr ist sie eine junge und ungezügelte Kraft, weshalb sie von den Amerikanern dermaßen gefürchtet wird. Sie haben 2018 versucht, diese Streitmacht im syrischen Deir ez-Zor zu vernichten, aber sie hat ihren Geist wiederbelebt und kann ohne Angst in die Augen der Personifikation des globalen Bösen blicken.

Es ist sehr wichtig anzumerken, dass wir uns gegenüber den Amerikanern nie aggressiv verhalten haben, nichtsdestotrotz akzeptierten wir keine Unhöflichkeiten von ihnen. Mehr als einmal haben wir bewaffnete Gruppen und amerikanische Geheimdienstler dabei ertappt, wie sie versuchten, der Gruppe Wagner Schaden zuzufügen und Attentate organisierten. Jedes Mal haben wir ihnen erst in den Hintern getreten und sie dann wieder ziehen lassen – darüber gibt es jede Menge Videomaterial –  und haben sie zuvor auch noch versorgt und gefüttert.

Deshalb sind die Amerikaner ratlos: Wir fassen sie nicht an, aber wir lassen uns auch nicht von ihnen herumschubsen. Deshalb sind sie so aufgebracht. Wir wollen nicht haben, was ihnen gehört, aber wir werden ihnen nichts überlassen, was uns gehört. Oh Mann, Sie haben da wirklich einen Nerv getroffen. Ich denke, ich habe das ausführlich beantwortet.

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Übersetzt aus dem Englischen

Jewgeni Prigoschin ist Gründer des privaten Sicherheits- und Militärunternehmens Wagner Group.

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