"So eine Gefahrenmischung noch nicht erlebt" – Experten warnen vor neuer Finanzkrise
Der globalen Wirtschaft droht eine Finanzkrise in der Größenordnung von 2007 und 2010, als die Finanz- und Eurokrise die Welt in Atem hielt. Zu diesem Befund kommt das Handelsblatt in einem Beitrag vom Montag.
Laut dem Wirtschaftsmagazin sorgten aktuell verschiedene Gefahren für eine gefährliche Mischung. So habe die
Notenbank Singapur am Wochenende vor "potenziell dysfunktionalen" Finanzierungsmärkten gewarnt.
Diese Funktionsstörungen könnten auf die Banken durchschlagen und in der Folge auch in der Realwirtschaft erhebliche Schäden anrichten. Aber auch aus Europa kommen laut dem Bericht eindeutige Warnungen.
Die Bundesbank, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel warnen ebenfalls vor einer neuen Finanzkrise. Auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin sehe wachsende Risiken, heißt es in dem Bericht.
Das Handelsblatt zitiert den Chefvolkswirt der britischen Großbank Barclays, Christian Keller, mit den Worten:
"Ich bin ziemlich pessimistisch hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung im kommenden Jahr. Eine Konstellation, bei der die Wirtschaft in den USA, Europa und China gleichzeitig schwächelt, hat es in den vergangenen Jahren nicht gegeben."
Der namentlich nicht genannte Deutschlandchef einer internationalen Großbank sagte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin:
"Es ist nicht ein einzelnes Risiko, das mir Angst macht, sondern die Mischung aus so vielen unterschiedlichen Gefahren, die ich noch nie erlebt habe."
Laut dem Bericht zeige der "Composite Indicator of Systemic Stress" (CISS), ein Krisenbarometer der EZB, dass der CISS deutlich über das Niveau zum Höhepunkt der Coronakrise gestiegen sei. Er habe seit Beginn des Jahrtausends nur während der Finanz- und Euro-Schuldenkrise höher gelegen.
Die EZB sehe wegen der diversen Krisenherde in der Welt deutlich höhere Risiken für die Finanzstabilität, so das Handelsblatt weiter. Für Luis de Guindos, den Vizechef der Notenbank, stünden dabei die gestiegenen Energiepreise und Inflationsraten sowie die Rezessionsgefahr im Mittelpunkt.
Es kämen aber noch weitere Faktoren hinzu. So habe die Verwundbarkeit der Haushalte, Unternehmen und Staaten durch höhere Verschuldung zugenommen. Sorgen bereiteten der BIZ in Basel auch die Risiken im nicht regulierten Finanzsektor außerhalb der Banken.
Damit sind sogenannte Schattenbanken gemeint, zu denen die BIZ zum Beispiel Hedgefonds und Vermögensverwalter zählt. Laut dem Bericht seien diese Schattenbanken aufgrund ihrer versteckten Schulden und möglicher Liquiditätsengpässe verwundbar.
Dabei nehme die Bedeutung der Schattenbanken im Finanzsystem immer weiter zu. Bereits im Mai habe die BIZ erklärt, dass die Überwachung des Finanzsystems davon abhänge, dass die Kreditvergabe, das Market-Making und die Finanzierung der globalen Lieferketten in der Verantwortung der Banken liege. Diese Annahme sei aber nicht mehr zutreffend, so das Handelsblatt weiter, da die Schattenbanken die klassischen Banken zunehmend verdrängten.
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