International

Politico: NATO verfolgt einen 10-Jahres-Plan für die Ukraine

Laut einem Bericht der Nachrichten-Plattform Politico wollen die NATO-Staaten den ukrainischen Rüstungssektor wiederaufbauen. Demnach hoffe die von den USA angeführte Militärallianz, die Ukraine "vollständig kompatibel" mit westlichen Waffenarsenalen zu machen.
Politico: NATO verfolgt einen 10-Jahres-Plan für die UkraineQuelle: AFP © Kenzo Tribouillard

Die NATO werde in Kürze einen Zehnjahresplan zum Wiederaufbau der ukrainischen Rüstungsindustrie auf den Weg bringen und hoffe, die Waffen aus der Sowjet-Ära zugunsten westlicher Technologie abschaffen zu können. Dies berichtet die Nachrichten-Plattform Politico unter Berufung auf einen hochrangigen NATO-Vertreter. Derweil stellen Washington und seine Verbündeten Kiew neue Runden militärischer Hilfe in Aussicht.

Kommende Woche sollen demnach Offizielle der NATO und der Ukraine zusammentreffen, um nach den monatelangen Kämpfen mit Russland eine "langfristige Verpflichtung" zur Wiederbelebung des militärisch-industriellen Komplexes in Kiew zu erörtern.

"Wir werden uns mit den Anforderungen an die Verteidigungsplanung befassen, um die Ukraine vollständig interoperabel mit der NATO zu machen", sagte der namentlich nicht genannte Beamte gegenüber der Plattform. Es gehe um die "Umstellung von sowjetischer [...] auf NATO-kompatible westliche Ausrüstung".

Der NATO-Mitarbeiter nannte zwar nur wenige Einzelheiten zu den Wiederaufbau-Bemühungen, sagte aber, dass sie sich auf die längerfristigen Bedürfnisse der Ukraine konzentrieren und wahrscheinlich mehrere internationale Partner einbeziehen würden. 

Die Initiative soll laut Bericht separat von einem anderen NATO-Projekt durchgeführt werden, das von den Beschaffungsbeamten Anfang des Monats erörtert worden war und das ebenfalls darauf abzielt, den ukrainischen Verteidigungssektor zu stärken und gleichzeitig die westlichen Bestände nach den umfangreichen Waffenlieferungen an Kiew aufzufüllen.

Zuvor hatte der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow am Mittwoch auf einer Sitzung der sogenannten "Ukraine-Kontaktgruppe" erklärt, Luftabwehrsysteme hätten für sein Land "oberste Priorität". Der Vorsitzende der US-Generalstabschefs, General Mark Milley, erklärte, Washington und seine Verbündeten würden sich bemühen, solche Waffen bereitzustellen, und forderte die Mitglieder der Kontaktgruppe auf, "einen Beitrag zu leisten und [der Ukraine] zu helfen, ein integriertes Luft- und Raketenabwehrsystem aufzubauen und aufrechtzuerhalten, insbesondere alte Systeme".

Die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren versprach während des Treffens am Mittwoch die Entsendung zusätzlicher Flugabwehrraketen und erklärte, "das einzige Ergebnis, das [Russland] mit seinen [fortgesetzten Angriffen auf die Ukraine] erzielt, ist, dass wir noch mehr liefern werden".

Diese Zusagen erfolgten, kurz nachdem Deutschland das erste von vier IRIS-T-Luftabwehrsystemen an die Ukraine geliefert hatte, während gleichzeitig Paris, Washington und London jeweils neue Waffenlieferungen ankündigten. Darunter seien etwa französische LKW-Haubitzen, NASAMS-Luftabwehrsysteme aus den USA und AMRAAM-Luft-Luft-Raketen aus Großbritannien.

Mehr zum Thema - Ex-Bundeswehr-Generalinspekteur Kujat: Keine Offensivwaffen mehr an die Ukraine!

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.