Neue Regierung in Japan
Am Mittwoch ist Japans Regierung zurückgetreten, so die russische Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Associated Press. Der japanische Premierminister Fumio Kishida erklärte später, dass er das Kabinett umbilden wolle, um die Regierung von der Vereinigungskirche (auch als "Mun-Bewegung" bekannt) zu distanzieren. Jüngsten Umfragen zufolge war die Zustimmung für Kishidas Regierung auf 46 Prozent gesunken, unter anderem wegen der möglichen Verbindungen einiger Minister zur Vereinigungskirche.
Ebenfalls heute bestätigte Kishida nach dem Rücktritt des bisherigen Kabinetts eine neue Zusammensetzung der Regierung.
Außenminister Yoshimasa Hayashi, Finanzminister Shun'ichi Suzuki, Gesundheitsminister Katsunobu Katō sowie der Leiter des Kabinettssekretariats, Hirokazu Matsuno, bleiben im Amt. Tetsuo Saitō ist weiterhin Minister für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus.
Yasukazu Hamada, der von 2008 bis 2009 Verteidigungsminister war, kehrte auf diesen Posten zurück und ersetzte Nobuo Kishi. Kishi, der jüngere Bruder des kürzlich ermordeten Ex-Premiers Shinzō Abe, wird Nationaler Sicherheitsberater des Premierministers.
Die ehemalige Ministerin für Allgemeine Angelegenheiten, Sanae Takaichi, wurde zur neuen Ministerin für wirtschaftliche Sicherheit ernannt.
Tarō Kōno, der von 2017 bis 2019 Außenminister war, ist Minister für Digitalisierung geworden.
Der frühere Wirtschaftsentwicklungsminister Yasutoshi Nishimura, der für die Reaktion der Regierung auf COVID-19 verantwortlich war, wird Minister für Wirtschaft, Handel und Industrie. Er wird gleichzeitig für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland zuständig sein. Yasuhiro Hanashi wird Justizminister, Keiko Nagaoka Bildungsministerin.
Am 8. Juli hatte ein Mann während einer Wahlkampfrede in der alten Kaiserstadt Nara zwei Schüsse auf den ehemaligen japanischen Premierminister Shinzō Abe abgefeuert. Der Politiker verstarb später im Krankenhaus.
Im Laufe der Verhöre gab der Attentäter zu, dass er wütend auf Abe gewesen sei, da er Abe für einen Vertreter der Vereinigungskirche gehalten habe. Der Täter soll verärgert gewesen sein, weil die großen Spenden seiner Mutter an die Kirche seine Familie mittellos gemacht hätten. Einige Experten halten die Vereinigungskirche für eine destruktive Sekte. Nach dem Attentat waren viele Japaner von den möglichen Verbindungen zwischen der Vereinigungskirche und Japans Spitzenpolitikern schockiert.
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