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Erstes Spitzentelefonat zwischen Moskau und Washington seit Februar

Es ist das erste Mal seit dem erneuten Aufflammen des Ukraine-Krieges im Februar, dass sich die Außenminister beider Staaten zumindest telefonisch beraten. Zuvor wurde in Washington erklärt, die USA hätten bereits mehrmals bei Lawrow um ein Gespräch angefragt.
Erstes Spitzentelefonat zwischen Moskau und Washington seit FebruarQuelle: www.globallookpress.com © Ron Przysucha/State Department

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat am Freitag nach Anfragen aus Washington, D.C. mit dem US-Außenminister Antony Blinken telefoniert, wie das russische Außenministerium bestätigte. Es war das erste Gespräch zwischen den Spitzendiplomaten in Moskau und Washington, seit Russland im Februar seine Militäroffensive in der Ukraine gestartet hatte.

Neben dem militärischen Konflikt wurde auch über den Getreideexport aus der Ukraine, über den in der letzten Woche in der Türkei eine Vereinbarung unterzeichnet wurde, und über einen möglichen Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland gesprochen, berichtete das Ministerium.

Am Freitag hatte Blinken bei einer Pressekonferenz erklärt, er habe ein "offenes und direktes Gespräch" mit dem russischen Minister geführt und "den Kreml gedrängt, den substanziellen Vorschlag zu akzeptieren, den wir zur Freilassung von Paul Whelan und Brittney Griner unterbreitet haben".

Der Basketballstar Brittney Griner und der ehemalige US-Marine-Soldat Paul Whelan befinden sich derzeit beide in russischer Haft. Griner wurde unter dem Vorwurf des Drogenschmuggels festgenommen, Whelan wurde wegen Spionage verurteilt.

CNN hatte zuvor berichtet, dass die beiden gegen den russischen Waffenhändler Wiktor But ausgetauscht werden könnten, der 2012 von einem Bundesgericht in Manhattan zu 25 Jahren Haft verurteilt wurde, weil er angeblich einer von den USA als terroristisch eingestuften Organisation Unterstützung gewährt und sich zur Tötung von US-Bürgern verschworen haben soll.

Moskau hat nicht bestätigt, dass von den USA konkrete Vorschläge in dieser Angelegenheit unterbreitet wurden, und erklärte stattdessen, Lawrow habe die USA aufgefordert, "zu einem professionellen Dialog in Form einer 'stillen Diplomatie' ohne jegliche Spekulationen zurückzukehren". Das US-Außenministerium gab keine Einzelheiten über seinen "substanziellen Vorschlag" bekannt und hat den Russen But bisher auch nicht namentlich erwähnt.

Der russische Außenminister sagte auch, dass fortgesetzte Waffenlieferungen des Westens an Kiew den andauernden Konflikt in der Ukraine nur verlängern und zu weiterem menschlichem Leid führen würden. Die russischen Streitkräfte in der Ukraine halten sich laut Lawrow streng an die Normen des Völkerrechts. Lawrow fügte hinzu, dass Russland auch "systematische Anstrengungen" unternehme, um den Menschen in den von Russland kontrollierten Gebieten bei der Rückkehr zu einem normalen Leben zu helfen.

Das Gespräch fand statt, nachdem US-Diplomaten erklärt hatten, sie hätten bereits wiederholt um ein Telefongespräch zwischen Lawrow und Blinken gebeten, um den möglichen Gefangenenaustausch zu besprechen. Am Donnerstag teilte Moskau mit, dass Lawrow die Anfrage prüfen werde, sobald es sein voller Terminkalender erlaube. So wird der russische Außenminister demnächst am Ministergipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit teilnehmen und mehrere bilaterale Treffen abhalten.

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