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"Höhere Gewalt": Gazprom kann einige Gaslieferungen nach Europa nicht erfüllen

Für mindestens einen europäischen Großkunden müsse man die Lieferung von Erdgas aus Russland einstellen, so der russische Gasenergiekonzern Gazprom am Dienstag. Grund hierfür sei "höhere Gewalt". Der Schritt dürfte in unmittelbarem Zusammenhang mit den aktuellen politischen Spannungen und jüngsten weiteren Schritten des Westens gegen Russland stehen.
"Höhere Gewalt": Gazprom kann einige Gaslieferungen nach Europa nicht erfüllenQuelle: www.globallookpress.com © www.imago-images.de

Der russische Gasenergiekonzern Gazprom hat erklärt, mindestens einem europäischen Großkunden kein Erdgas mehr liefern zu können, wie Reuters berichtet. Als Grund nannte das Unternehmen "höhere Gewalt". Gazprom könne seine Lieferverpflichtungen aufgrund "außergewöhnlicher" Umstände, die außerhalb seiner Kontrolle liegen, nicht nachkommen, heiße es in einem Schreiben. Dies gelte rückwirkend für die Lieferungen ab dem 14. Juni durch die Pipeline Nord Stream 1. Das Unternehmen selbst gab zunächst keinen Kommentar ab.

Die Maßnahme dürfte in unmittelbarem Zusammenhang mit den aktuellen Spannungen zwischen Russland und dem Westen wegen des Krieges in der Ukraine stehen. Die Europäische Union hatte umfangreiche Sanktionen gegen Moskau verhängt und erklärt, die Nutzung fossiler Brennstoffe aus Russland bis 2027 einstellen zu wollen.

Wie EU-Ratspräsident Charles Michel am Montag nach Beratungen der Außenminister der Mitgliedsstaaten ankündigte, wolle die EU zudem weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Damit erhöhen sich die EU-Mittel für Militärhilfe an die Ukraine auf 2,5 Milliarden Euro.

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(rt de/reuters)

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.