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Obwohl Benzinpreise daheim nicht sinken: Freigegebene US-Ölreserven werden exportiert

Einem Bericht der Nachrichtenagentur "Reuters" zufolge wurden im vergangenen Monat mehr als fünf Millionen Barrel Öl nach Europa und Asien exportiert. Die Freigabe und Ausfuhr von US-Ölreserven erfülle jedoch nicht zwangsläufig das Ziel, die inländischen Benzinpreise zu senken, welche sich derzeit auf einem Rekordhoch befinden.
Obwohl Benzinpreise daheim nicht sinken: Freigegebene US-Ölreserven werden exportiertQuelle: AFP © Brandon Bell/Getty Images North America/Getty Images via AFP

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters wurden im vergangenen Monat mehr als fünf Millionen Barrel Öl, die Teil einer historischen US-Notfallreserven-Freigabe zur Senkung der inländischen Kraftstoffpreise waren, nach Europa und Asien exportiert. Und das obwohl die US-amerikanischen Benzin- und Dieselpreise Rekordhöhen erreichten.

Dem Bericht zufolge dämpfe die Ausfuhr von Rohöl und Kraftstoffen die Auswirkungen der Maßnahmen von US-Präsident Joe Biden zur Senkung der Rekordpreise an den Zapfsäulen. Biden forderte am Samstag erneut die Benzinlieferanten auf, ihre Preise zu senken, und erntete dafür Kritik von Amazon-Gründer Jeff Bezos.

Bis Oktober werden täglich etwa eine Million Barrel aus der strategischen Erdölreserve der USA (SPR) freigegeben. Dadurch wird die Reserve geleert, die im letzten Monat auf den niedrigsten Stand seit 1986 gefallen ist. Die US-Rohölterminkontrakte liegen über 100 US-Dollar pro Barrel, und die Preise für Benzin und Diesel liegen in einem Fünftel des Landes über fünf Dollar pro Gallone (eine US-Gallone entspricht 3,785 Litern).

Matt Smith, leitender Öl-Analyst der Firma Kpler, erklärte gegenüber "Reuters":

"Die Rohöl- und Kraftstoffpreise wären wahrscheinlich höher, wenn die SPR-Freisetzungen nicht stattgefunden hätten, aber gleichzeitig haben sie nicht wirklich die angenommenen Auswirkungen."

Ein Sprecher des US-Energieministeriums äußerte sich ebenfalls gegenüber der Nachrichtenagentur:

"Der SPR ist nach wie vor ein entscheidendes Instrument für die Energiesicherheit, um Störungen der weltweiten Rohölversorgung zu begegnen."

Der Sprecher fügte hinzu, dass die Notfreisetzungen dazu beitrügen, eine stabile Versorgung mit Rohöl zu gewährleisten. Der viertgrößte US-Ölraffineriekonzern Phillips 66 (PSX.N) verschiffte nach Angaben der US-Zollbehörden rund 470.000 Barrel saures Rohöl aus dem Big Hill SPR-Lager in Texas nach Triest, Italien. In Triest befindet sich eine Pipeline, über die Öl an Raffinerien in Mitteleuropa geliefert wird.

Atlantic Trading & Marketing (ATMI), eine Tochtergesellschaft des französischen Ölkonzerns TotalEnergies (TTEF.PA), führte den Daten zufolge zwei Ladungen mit jeweils 560.000 Barrel aus. Phillips 66 lehnte es ab, sich zu den Handelsaktivitäten zu äußern. ATMI reagierte nicht auf ein Ersuchen von Reuters um Stellungnahme.

Frachten mit SPR-Rohöl sollen auch für die Niederlande und für eine Raffinerie von Reliance (RELI.NS) in Indien bestimmt gewesen sein, so eine namentlich nicht genannte Quelle im Reuters-Bericht. Eine dritte Ladung soll nach China gegangen sein, so eine weitere anonyme Reuters-Quelle.

Präsident Biden hatte die Amerikaner darauf eingestimmt, dass sie die hohen Kraftstoffpreise "so lange wie nötig" ertragen müssten, und Russland für die Preissteigerungen verantwortlich gemacht.

Die weltweiten Energiepreise schnellten zunächst aufgrund der steigenden Nachfrage infolge der Corona-Krise in die Höhe, da die Länder versuchten, ihre Wirtschaft möglichst rasch wieder anzukurbeln. Auch die westlichen Sanktionen gegen Russland nach der militärischen Eskalation in der Ukraine trugen zu den steigenden Energiepreisen bei.

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