Mangel an Babynahrung: Lukaschenko bietet USA Hilfe an
Die USA könnten Säuglingsnahrung und verschiedene Arten von Babynahrung aus Weißrussland beziehen. Dies bot der Präsident des Landes, Alexander Lukaschenko, am Freitag an. Er kommentierte damit den derzeitigen Mangel an dem wichtigen Produkt in den USA und das Vorgehen der US-Regierung, entsprechende Waren mit Flugzeugen aus Europa einzufliegen. In einem Gespräch mit der Presse betonte Lukaschenko:
"Wir haben gute Milch, gute Fleischprodukte für Kinder, Dosenessen, Säuglingsnahrung, alles. Wenn sie es wünschen, könnten wir morgen die Lieferungen starten."
Der weißrussische Staatschef, der von den USA wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen sanktioniert wurde, fügte hinzu, dass er bereit sei, die Lebensmittel wahlweise als kommerzielles Produkt oder als humanitäre Hilfe anzubieten.
Die Amerikaner seien ihm zufolge in der Lage, für weißrussische Produkte zu zahlen. Lukaschenko forderte die Reporter auf, sein Angebot "an jeden Amerikaner" weiterzuleiten.
Der Mangel an Säuglingsnahrung in den USA war durch die Schließung eines Werks der Firma Abbott Laboratories in Michigan im Februar ausgelöst worden, weil es Bedenken wegen Verunreinigungen gab. Das Werk, das rund 40 Prozent der auf dem US-Markt angebotenen Säuglingsnahrung herstellte, rief einige seiner Produkte zurück und schloss eine Produktionsanlage, nachdem Berichten zufolge vier Säuglinge, die dort hergestellte Säuglingsnahrung erhalten hatten, an einer seltenen bakteriellen Infektion erkrankt waren. Zwei von ihnen starben später.
US-Präsident Joe Biden räumte diese Woche ein, dass er die Bedeutung des Werks für die Versorgung unterschätzt habe. Er erklärte, seine Regierung sei dabei, die Krise zu lösen.
Washington verwendete in der Folge militärische Frachtflugzeuge, um Babynahrung aus Deutschland zu beziehen. Die USA bemühen sich auch um weitere Lieferungen aus dem Vereinigten Königreich und Australien im Rahmen der sogenannten Operation Fly Formula.
Weißrussland als Land wie auch Präsident Lukaschenko persönlich standen bereits mehrfach im Fadenkreuz westlicher Sanktionen. Die jüngste Sanktionsrunde wurde als Vergeltung dafür verhängt, dass die weißrussische Regierung den russischen Truppen gestattet hatte, das Territorium des Landes für ihre Offensive gegen die Ukraine zu nutzen.
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