USA können Waffenlieferungen an die Ukraine nicht nachverfolgen
Washington bemüht sich, große Mengen an "tödlichen Hilfsgütern", die in den vergangenen Monaten an die ukrainischen Streitkräfte geliefert wurden, nachzuverfolgen. Das teilten US-Beamte dem TV-Sender CNN mit. Diese sollen erklärt haben, dass die Nachrichtendienste "fast keine Möglichkeiten" hätten, "die Lieferungen bis zu ihren Bestimmungsorten zu verfolgen".
Obwohl es sich bei den Waffenlieferungen an die Ukraine um die "größte Lieferung der letzten Zeit an ein Partnerland in einem Konflikt" handele, sei das Weiße Haus zunehmend besorgt darüber, dass die Hilfe "in den Händen anderer Streitkräfte und Milizen landen könnte, die die USA nicht bewaffnen wollten", erklärte ein hochrangiger Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Dienstag dem Sender CNN. Eine weitere Quelle, die mit den US-Geheimdiensten vertraut sein will, erklärte:
"Wir haben für eine kurze Zeit eine hohe Sicherheit, aber wenn es in den Nebel des Krieges eindringt, haben wir fast nichts mehr."
Eine andere Quelle fügte hinzu, dass die Waffen "in ein großes schwarzes Loch fallen und man nach kurzer Zeit fast gar nichts mehr davon hört".
Trotz dieses "blinden Flecks, der zum großen Teil auf das Fehlen von US-Soldaten vor Ort" in der Ukraine und die Mobilität vieler der gelieferten Waffen zurückzuführen ist, habe die US-Regierung "das Risiko einkalkuliert", dass einige US-amerikanische Waffen an "unerwartete Orte" gelangen, so ein weiterer Pentagon-Beamter.
Schätzungen des Westens über Opfer in der Ukraine und weitere Details über die Kampfhandlungen blieben ebenfalls "nebulös", fügten zwei Geheimdienstquellen hinzu. Dies bedeute, dass die Vereinigten Staaten und ihre NATO-Verbündeten oft gezwungen seien, sich auf Informationen der Kiewer Regierung zu verlassen. Diese seien aber nicht immer zuverlässig.
Eine weitere Quelle erklärte, dass Krieg herrsche und daher alle Schritte, die ukrainische Beamte öffentlich tun und verkünden, Schritte seien, um den Krieg zu gewinnen:
"Jede öffentliche Erklärung ist eine Informationsoperation, jedes Interview, jeder Auftritt Selenskijs ist eine Informationsoperation."
Seit dem Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine hat Washington mehr als 2,6 Milliarden US-Dollar an Militärhilfe für Kiew und mehrere Milliarden an humanitärer Hilfe bereitgestellt.
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2020 hat US-Präsident Joe Biden Kiew insgesamt 3,2 Milliarden US-Dollar überwiesen. Mehr als 100.000 US-amerikanische Soldaten wurden außerdem zur Verstärkung der NATO-Ostflanke verlegt. Einzelne Mitglieder des Militärblocks haben ebenfalls Hilfe in Milliardenhöhe angeboten.
Seit Dienstag plant das Weiße Haus Berichten zufolge ein weiteres großes Hilfspaket für Kiew. Dies soll die Ukraine bei der Abwehr eines angeblich bevorstehenden russischen Angriffs auf das von den Donbass-Republiken beanspruchte Gebiet unterstützen. Erst vergangene Woche hatte Washington 800 Millionen US-Dollar für schwere Artillerie, Drohnen, gepanzerte Fahrzeuge, Kampfhubschrauber und weitere Ausrüstungsgegenstände für die Ukraine genehmigt. Unterdessen lehnt das Pentagon weiterhin ab, Einzelheiten über den Inhalt der bevorstehenden Waffenlieferung zu nennen.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.