Aktienmärkte auf Talfahrt – DAX erreicht neuen Tiefpunkt
Die internationalen Finanzmärkte reagierten mit massiven Turbulenzen auf die Ereignisse am Donnerstag. Der Deutsche Aktienindex (DAX) ging mehr als einmal auf Talfahrt. Nach einem Absacken zum Handelsauftakt unter 14.000 Punkte hatte sich der deutsche Leitindex zwar rasch ein Stück weit erholt, gegen Mittag allerdings fiel er erneut unter diese Marke. Auslöser dürfte sein, dass nun auch die Indikatoren für die Wall Street auf kräftige Verluste hindeuten.
"Es herrscht Krieg in Europa", erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners in Frankfurt. Dabei treffe die militärische Operation in der Ukraine die Börsen zwar nicht unvorbereitet, "trotzdem laufen Schockwellen durch die Kapitalmärkte". Zwar sind sich die Marktexperten einig, dass eine Panikreaktion bislang ausgeblieben ist, doch sei die Nervosität extrem hoch.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Bündniskreisen erfuhr, aktiviert die NATO nun ihre Verteidigungspläne für Osteuropa. Der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte Tod Wolters bekommt damit weitreichende Befugnisse, zum Beispiel, Truppen anzufordern und zu verlegen.
Das deutsche Börsenbarometer DAX fiel gegen Mittag um knapp fünf Prozent auf 13.909,71 Punkte. Der MDAX der mittelgroßen Werte büßte viereinhalb Prozent auf 30.475,85 Punkte ein. Europaweit wurden ebenfalls starke Verluste verzeichnet. Zuvor hatten die Aktienmärkte in Asien bereits deutlich im Minus geschlossen. Berichten zufolge verlor der russische Aktienindex über 50 Prozent.
Aus dem DAX, bei dem es unter den 40 gelisteten Unternehmen keinen Gewinner gab, berichteten die Deutsche Telekom und HeidelbergCement über das abgelaufene Jahr. Die T-Aktie gab im Gleichklang mit dem DAX nach. Die Anteile des Baustoffherstellers zeigten sich mit einem Minus von knapp acht Prozent deutlich schwächer.
Im MDAX waren die Aktien von Rheinmetall mit plus drei Prozent einer der wenigen Gewinner. Außerhalb der DAX-Familie schossen zudem die Papiere des aus Airbus hervorgegangenen Rüstungsunternehmens Hensoldt um 13 Prozent nach oben auf ein November-Hoch, denn Anleger setzen nun auf höhere Rüstungsausgaben der Europäer.
Uniper dagegen waren Schlusslicht im MDAX mit zuletzt knapp 13 Prozent auf 28,97 Euro. Der Stromerzeuger macht einen erheblichen Anteil des Geschäfts in Russland und ist Mitfinanzierer der auf Eis gelegten Gaspipeline Nord Stream 2. Die Feinunze Gold ist mit knapp 1.949 Dollar so teuer wie zuletzt vor einem Jahr. Auch die Ölpreise stiegen erheblich an. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete erstmals seit acht Jahren wieder mehr als 100 Dollar.
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(dpa/rt)
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.