Schritt gegen Großbritannien: Mauritius hisst Flagge über umstrittenen Chagos-Inseln
Am Montag hat Mauritius formell das britische Eigentumsrecht am Chagos-Archipel angefochten. Jagdish Koonjul, der mauritische Botschafter bei der UNO, hisste die Flagge seines Landes über einem nördlichen Atoll des Archipels.
Um 10:30 Uhr sangen die mauritischen Beamten die Nationalhymne und hissten die Flagge während einer Zeremonie auf dem winzigen Atoll Peros Banhos, berichtete The Guardian. Koonjul erklärte:
"Wir vollziehen den symbolischen Akt des Hissens der Flagge, wie es die Briten so oft getan haben, um Kolonien zu gründen. Wir fordern jedoch zurück, was uns schon immer gehörte."
Anschließend hörten die Beamten und anwesenden Medienvertreter eine zuvor aufgezeichnete Botschaft des mauritischen Premierministers Pravind Jugnauth. In der über eine Lautsprecheranlage vorgetragenen Botschaft erklärte der mauritische Regierungschef:
"Dies ist das erste Mal, dass Mauritius eine Expedition in diesen Teil seines Territoriums führt. Ich bin traurig, dass ich nicht an diesem historischen Besuch teilnehmen konnte".
Er fügte hinzu, dass er froh sei, dass "unsere chagossischen Brüder und Schwestern" nun ohne britische Eskorte zu ihrem Geburtsort reisen können. Jugnauth erklärte:
"Die Botschaft, die ich als Vertreter jenes Staates, der die Souveränität über den Chagos-Archipel besitzt, der Welt übermitteln möchte, ist die, dass wir einen klugen Umgang mit dem Territorium sicherstellen werden. In Bezug auf die Sicherheit der Meere, den Schutz der Meeresumwelt und die Menschenrechte, insbesondere die Rückkehr der Menschen chagossischer Herkunft."
Auf einer Metalltafel unter dem Flaggenmast war zu lesen: "Besuch der mauritischen Delegation im Archipel von Peros Banhos, Republik Mauritius, im Rahmen der wissenschaftlichen Untersuchung des Blenheim-Riffs".
Die Chagos-Inseln wurden im Jahr 1965 von Mauritius abgetrennt, drei Jahre bevor das Land die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erlangte. Großbritannien verlieh das Gebiet an die USA und deportierte die 2.000 Menschen, die auf den winzigen Inseln und Atollen lebten, um Platz für eine US-Militärbasis zu schaffen. Die meisten landeten auf Mauritius oder den Seychellen, während einige nach Großbritannien gingen.
Im Jahr 2019 entschied der Internationale Gerichtshof in Den Haag einstimmig, dass Großbritannien das Gebiet an Mauritius übergeben sollte. Das Vereinigte Königreich tat dies jedoch nicht.
Als Reaktion auf das Urteil im Jahr 2019 erklärte das britische Außen- und Commonwealth-Büro, dass das Vereinigte Königreich "keinen Zweifel an seiner Souveränität über das Britische Territorium im Indischen Ozean (BIOT) hat, das seit 1814 ununterbrochen unter britischer Souveränität steht". Man fügte hinzu, dass "Mauritius niemals die Souveränität über das BIOT innehatte und das Vereinigte Königreich diesen Anspruch nicht anerkennt".
Die Chagos-Inseln liegen 2.200 Kilometer von Mauritius entfernt.
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