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Schluss mit kolonialer Vergangenheit: Barbados sagt sich von britischer Krone los und wird Republik

Seit dem Jahr 1966 ist Barbados von Großbritannien offiziell unabhängig, wurde aber bis zuletzt de facto von der britischen Königin Elisabeth II. regiert. Dies soll sich nun ändern, nachdem Generalgouverneurin Sandra Mason als erste Präsidentin des Karibikstaates vereidigt wird.
Schluss mit kolonialer Vergangenheit: Barbados sagt sich von britischer Krone los und wird RepublikQuelle: Reuters © Toby Melville

In der Nacht von Montag auf Dienstag wird Barbados mit der Vereidigung der ersten Präsidentin in der Geschichte des karibischen Inselstaates in die Geschichtsbücher eingehen. Die designierte Staatschefin Sandra Mason, die bislang das Amt der Generalgouverneurin innehatte, löst damit die britische Königin als Staatsoberhaupt ab, und markiert den endgültigen Abschied von der britischen Monarchie. Mit der Amtseinführung Masons erfolgt zugleich die Umwandlung von Barbados in eine Republik.

Das barbadische Parlament stimmte im Oktober 2021 einstimmig dafür, Königin Elisabeth II. durch Mason zu ersetzen. Damit kann das Land seinen Status als älteste Kolonie des Britischen Weltreiches endlich hinter sich bringen.

Seit der Übernahme der Insel durch England im Jahr 1625 und auch nach der Unabhängigkeitserklärung im Jahr 1966 hat Barbados zusammengerechnet fast vier Jahrhunderte lang unter britischer Hoheit gestanden. Bereits im vergangenen Jahr hatte Mason eine Kampagne gestartet, um Barbados zu einer Republik zu machen, und erklärt, dass "die Barbadier ein barbadisches Staatsoberhaupt wollen." Im Interview mit NBC News sagte sie zur Verteidigung der Kampagne:

"Es ist an der Zeit, unsere koloniale Vergangenheit vollständig hinter uns zu lassen."

Der britische Thronfolger Prince Charles traf am 28. November auf der Insel ein, um an der Vereidigungszeremonie auf dem National Heroes Square in der Hauptstadt Bridgetown teilzunehmen. Queen Elisabeth II. wird ihr Amt offiziell um Mitternacht am 30. November, dem 55. Jahrestag der Unabhängigkeit von Barbados, ihrer Nachfolgerin übergeben.

Trotz der Entscheidung des Inselstaates, sich von der Königin zu verabschieden, äußerte der Prinz von Wales die Hoffnung, dass das Vereinigte Königreich und Barbados starke Beziehungen aufrechterhalten würden, und betonte die "unzähligen Verbindungen" zwischen den beiden Ländern.

Masons Vereidigung soll allerdings vielmehr eine symbolische Bedeutung haben: Regiert wird die Insel nach dem britischem Vorbild weiterhin von Premierministerin Mia Mottley.

Barbados ist nach Dominica, Guyana sowie Trinidad und Tobago das jüngste Land der Karibik, das eine Republik wird. Zuletzt hatte Mauritius, das 1968 unabhängig wurde, im Jahr 1992 die Republik ausgerufen. Trotz des Bruchs mit der britischen Krone bleibt Barbados wie auch andere ehemalige Kolonien weiterhin ein Mitglied des Commonwealth.

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