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Medienberichte: Russland und USA kooperierten bei Tötung des IS-Anführers al-Quraischi

Die erfolgreiche US-Mission zur Tötung des Anführers des Islamischen Staates, Abu Ibrahim al-Quraischi, wurde mit Russland abgestimmt. Wie "CNN" berichtete, sei Moskau im Voraus gewarnt worden, seine Truppen fernzuhalten.
Medienberichte: Russland und USA kooperierten bei Tötung des IS-Anführers al-Quraischi© Getty Images / John Moore

Unter Berufung auf einen anonymen US-Verteidigungsbeamten hat der TV-Sender CNN am Donnerstag berichtet, Washington habe Moskau mitgeteilt, dass es "in einem breiten allgemeinen Gebiet im Nordwesten Syriens während eines bestimmten Zeitrahmens operieren werde." Die russische Seite sei aufgefordert worden, sich von dem Gebiet fernzuhalten.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die beiden Länder in Syrien zusammenarbeiten. Obwohl Russland die Position vertritt, dass die Amerikaner illegal in dem arabischen Land operieren. Die russische Militäroperation in Syrien begann im Jahr 2015, nachdem Präsident Bashar al-Assad den Kreml um Militärhilfe gebeten hatte.

Nach internationalem Recht handelt es sich bei der US-Militärpräsenz demgegenüber um eine illegale Besetzung von syrischem Territorium. Denn die US-Truppen haben das Land ohne Einladung der Regierung betreten.

Bei der Operation, die das US-Militär am Mittwochabend durchführte, handelte es sich um eine Anti-Terror-Razzia. Sie verfolgte das Ziel, Abu Ibrahim al-Quraischi zu töten, den Anführer des IS. Er soll seit der Gründung der Gruppe Anfang der 2000er Jahre in zahlreiche terroristische Aktivitäten verwickelt gewesen sein. Der stellvertretende nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, sagte dem US-Fernsehsender PBS im Anschluss an die Razzia:

"Dies ist jemand, der tagtäglich eine wichtige Funktion in einer Organisation ausübt, die nach wie vor stark ist und die immer noch versucht, die Vereinigten Staaten, unser Volk und unsere Verbündeten anzugreifen."

Nach Angaben Washingtons näherten sich die US-Truppen dem Gelände, wo sich Al-Quraischi versteckt hielt, zu Fuß. Damit habe man die Zahl der zivilen Opfer möglichst gering halten wollen. Anstatt einen Drohnenangriff auf das Ziel durchzuführen, gaben die US-Soldaten den im Gebäude versteckten Personen die Möglichkeit, herauszukommen und sich festnehmen zu lassen. Der IS-Anführer, der sich im dritten Stock des Hauses versteckt hielt, sprengte sich stattdessen mit einer Selbstmordweste in die Luft und tötete dabei auch Mitglieder seiner eigenen Familie, die in dem Gebäude lebte. Unter den Toten befanden sich vier Frauen und sechs Kinder.

Am Donnerstagmorgen gab US-Präsident Joe Biden bekannt, dass die Razzia erfolgreich verlaufen und der Anführer der IS-Terrorgruppe von den US-Streitkräften getötet worden sei. In seiner Rede im Roosevelt Room des Weißen Hauses fügte Biden hinzu, dass die Operation "eine große terroristische Bedrohung beseitigt" habe.

Die jüngste Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA findet zu einem Zeitpunkt statt, wo die Spannungen zwischen den beiden Ländern weiterhin hoch bleiben. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, hinter der wachsenden Instabilität an der russisch-ukrainischen Grenze zu stecken. Der Westen wirft Moskau vor, 100.000 Soldaten an der Grenze zur Ukraine stationiert zu haben, und behauptet, Moskau plane einen Angriff. Diese Anschuldigung ist seitens des Kremls wiederholt dementiert worden. Auch der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij mahnte jüngst zur Mäßigung.

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