Lawrow: Russland erhebt keinen Anspruch auf Ukraine als "Einflusssphäre"
Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat die Behauptung zurückgewiesen, Moskau beanspruche die Ukraine als Teil seines Herrschaftsgebiets, und beschuldigte stattdessen die NATO, das Land in ihre Umlaufbahn ziehen zu wollen. Diese Bemerkung fiel nach seinem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken am Freitag in Genf. Auf eine Frage des britischen Staatssenders BBC sagte Lawrow:
"Wir erheben keinen Anspruch auf Einflusssphären, aber was die NATO in Bezug auf die Ukraine tut, zeigt eindeutig, dass die NATO die Ukraine als Teil ihrer Einflusszone betrachtet."
Er fügte hinzu, dass der von den USA geführte Westen aktiv daran arbeitet, seinen Einfluss auf weitere Gebiete in Europa auszudehnen. Einflusssphären existieren in erster Linie dank der Politik, die die Kolonialmächte nach der Entkolonialisierung verfolgten, weil sie ihre Einflusszonen nicht verlieren wollten. Sie erfanden verschiedene Wege, um diese Gebiete zu halten, sagte Lawrow.
Es gibt viele Beispiele, fügte Lawrow hinzu. Eines der jüngsten ist, dass Blinken von Kasachstan Erklärungen dafür verlangt, warum es Anfang dieses Monats die Entsendung von Truppen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit als Reaktion auf Massenproteste und Ausschreitungen beantragt hat, die nach Angaben der Regierung von ausländischen Akteuren angefacht worden waren. Die EU verfolge auf dem Balkan einen ähnlichen Ansatz. Lawrow beklagte:
"Es ist wirklich traurig, dass erwachsene Menschen sich auf diese Art von Wettbewerb einlassen, um zu messen, wer härter ist und wer das größere Etwas hat."
Dieser Wettbewerb sei einer der Hauptgründe dafür, dass globale Probleme wie der Klimawandel, der Terrorismus und die Bedrohung durch Pandemien nicht zufriedenstellend bewältigt werden können.
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