Warschau: Polen wird China nicht verärgern, um den USA zu gefallen – Duda fährt zu Olympia
Obwohl Polen ein enger Verbündeter der USA sei, werde es sich dem internationalen diplomatischen Boykott der bevorstehenden Olympischen Winterspiele in China nicht anschließen. Das erklärte Jakub Kumoch, der außenpolitische Berater des polnischen Präsidenten Andrzej Duda, der Nachrichtenagentur Reuters. Das Staatsoberhaupt werde die Spiele besuchen und die Gelegenheit zu bilateralen Gesprächen nutzen. Kumoch sagte:
"Polen ist eine souveräne Nation und entscheidet selbst über seine Politik gegenüber China."
"Polen ist ein Verbündeter der Vereinigten Staaten, es hat aber auch eine sehr freundschaftliche Beziehung zu China."
Reuters zufolge sind polnische Politiker der Ansicht, dass es "nicht mehr in Polens Interesse liegt, China weiterhin zu kritisieren, nur um den Amerikanern zu gefallen", da sich die Beziehungen zwischen Polen und den USA seit dem Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden verschlechtert hätten.
Zuvor hatte der Berater des polnischen Präsidenten gegenüber Medien bestätigt, dass Duda während seines Olympiabesuchs den chinesischen Präsidenten Xi Jinping treffen werde. Er betonte, dass die Beziehungen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern sehr gut seien. Der polnische Präsident werde an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am 4. Februar teilnehmen, so der Beamte.
Anfang Dezember kündigten die USA einen Teilboykott der Spiele in Peking an, da es in China zu Menschenrechtsverletzungen gekommen sein soll. Während die US-Athleten an den Wettkämpfen teilnehmen dürfen, wurde der Umfang der US-amerikanischen diplomatischen Delegation stark eingeschränkt. Peking, das die Vorwürfe aus Washington zurückwies, forderte die USA auf, das Sportereignis nicht zu politisieren. Außerdem wollen die chinesischen Behörden Berichten zufolge mehr Diplomatenvisa ausstellen als die von Washington beantragten.
Einige Verbündete der USA, darunter das Vereinigte Königreich, Kanada, Australien und Japan, folgten dem Beispiel Washingtons und erklärten einen diplomatischen Boykott der Spiele.
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