International

Litauen: Bundeswehr plant Bau einer festen Kaserne in Rukla

Deutschland und Litauen planen für den Einsatz eines NATO-Gefechtsverbandes in dem baltischen Land den Bau einer festen Kaserne. In der neuen Anlage sollen Soldaten des multinationalen Verbandes gemeinsamen mit litauischen Einheiten untergebracht werden.
Litauen: Bundeswehr plant Bau einer festen Kaserne in RuklaQuelle: www.globallookpress.com © Uwe Meinhold

Bereits am Anfang des Jahres 2017 begann die NATO mit der Verlegung von Soldatinnen und Soldaten nach Polen und in die baltischen Staaten. Aktuell befinden sich dort rund 500 Bundeswehrangehörige im Rahmen der Mission Enhanced Forward Presence (EFP). Die Bundeswehr hat dabei die Führung des Einsatzes in Litauen übernommen.

Ziel sei es, die Streitkräfte der Gastländer logistisch zu unterstützen. "Ausbildung, Training und Abschreckung bilden den Kernauftrag der Kampfverbände", so die Definition seitens der Bundeswehr. Zur erweiterten Unterbringung der Soldatinnen und Soldaten teilte nun das Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam über die dpa mit, dass Verantwortliche in Deutschland und Litauen den Bau einer festen Kaserne geplant und beschlossen haben. Die Anlage solle den Planungen zufolge in der Nähe der Stadt Rukla gebaut werden, die rund 100 Kilometer nordwestlich der litauischen Hauptstadt Vilnius liegt. Die Bundeswehrangehörigen sind zurzeit in der größten Kaserne der litauischen Streitkräfte untergebracht.

Das Personal rotiert laut Bundeswehr-Angaben in halbjährlichem Rhythmus, "da die NATO-Russland-Grundakte keine dauerhafte Stationierung alliierter Truppen in Osteuropa erlaubt". Bisher seien über 3.500 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr an dem multinational zusammengesetzten Kampfverband beteiligt gewesen.

Die Bundeswehr verspricht sich von dem Bau der Kaserne mehr Effizienz, eine Entlastung bei militärischem Verkehr und frei werdende Kapazitäten für die eigenen Ausbildungsprogramme der Litauer. "Damit leisten wir auch einen Beitrag zur Verbesserung der militärischen Fähigkeiten unserer Gastnation", so ein Sprecher der Bundeswehr in einem Artikel der Wochenzeitung DIE ZEIT.

Die neue Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte bereits vor Weihnachten die deutschen Soldaten des Gefechtsverbandes in Rukla besucht. "Meine erste Einsatzreise führt mich ganz bewusst nach Litauen", wird die Politikerin zitiert. Laut dpa seien für Lambrecht sowohl "militärische Abschreckung, aber auch Dialogbereitschaft" nötig, äußerte die Ministerin mit Blick auf die jüngsten Spannungen zwischen der NATO und Russland.

Die Kaserne beziehungsweise Einsatzliegenschaft soll auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Gaižiūnai entstehen. Bisher seien Planungskosten in einstelliger Millionenhöhe für das Projekt hinterlegt, teilte ein Sprecher der Bundeswehr auf Anfrage der dpa mit. Das Projekt soll von Litauen und Deutschland gemeinsam bezahlt werden. Die Gesamtkosten konnten noch nicht beziffert werden. Neben Deutschland beteiligen sich Norwegen, Belgien, Kroatien und die Niederlande am ersten NATO-Bataillon in Litauen.

Einen Einblick in die Auslandstätigkeiten der Soldatinnen und Soldaten gibt die von der Bundeswehr produzierte Video-Serie: "Ich bin im Einsatz in Litauen".

Mehr zum Thema - Mehr Frieden? Die Koalitionsvereinbarung weist in die Gegenrichtung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.