WHO setzt globales Risiko der Omikron-Variante von "besorgniserregend" auf "sehr hoch"

Die neue Corona-Variante Omikron stellt nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein "sehr hohes" globales Risiko dar. Sie warnte vor schwerwiegenden Folgen einer möglichen neuen Infektionswelle, verwies aber auch auf Unklarheiten bei der Risikobewertung.

Am Montag veröffentlichte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine technische Mitteilung, in der sie das globale Risiko durch die neue Virusvariante Omikron vorsorglich als "sehr hoch" einstufte. Im Dokument betonte die WHO:

"Sollte es zu einem weiteren starken COVID-19-Anstieg kommen, der durch Omikron ausgelöst wird, könnte dies schwerwiegende Folgen haben."

Die UN-Organisation beschrieb Omikron als Variante mit einer hohen Anzahl an Mutationen, von denen einige "mit dem Potenzial zur Immunevasion und einer höheren Übertragbarkeit verbunden sein können". Sie betonte jedoch, dass bisher keine Todesfälle im Zusammenhang mit der neuen Corona-Variante gemeldet worden seien. Gleichzeitig wies die WHO darauf hin, dass hinsichtlich des neuen Virusstamms "noch erhebliche Unsicherheiten" bestünden.

Die WHO forderte die Länder auf, die Überwachung aller Coronavirus-Varianten einschließlich Omikron zu verstärken und die Impfung "so schnell wie möglich" voranzutreiben, vor allem im Hinblick auf die Immunisierung besonders gefährdeter Bevölkerungsgruppen. Maßnahmen wie Maskenpflicht und Abstand seien nach Ansicht der Behörde weiterhin von entscheidender Bedeutung im Kampf gegen die Pandemie.

Trotz bestehender Unsicherheiten ging die WHO im Dokument davon aus, dass die derzeit verfügbaren Impfstoffe einen gewissen Schutz vor schwerem Krankheitsverlauf und Todesfällen im Zusammenhang mit Omikron bieten.

Am Freitag hat die Organisation die COVID-19-Variante B.1.1.529, die erstmals vor rund anderthalb Wochen im südlichen Afrika nachgewiesen worden war, als "besorgniserregend" eingestuft und sie mit dem griechischen Buchstaben Omikron bezeichnet. Um die Ausbreitung von Omikron einzudämmen, schränkten zahlreiche Staaten eilig den Flugverkehr mit Südafrika ein. Länder wie Israel und Japan schlossen ihre Grenzen sogar komplett für ausländische Staatsangehörige. Dennoch wurde die neue Corona-Variante inzwischen in mehreren Ländern Europas sowie in Nordamerika und Australien nachgewiesen.  

Derzeit läuft laut WHO eine Reihe von Studien, bei denen unter anderem untersucht werden soll, wie übertragbar Omikron sei und ob Impfstoffe, Medikamente und Virustests dagegen weniger wirksam seien. Bis diese jedoch abgeschlossen seien, könne es noch mehrere Wochen dauern, hieß es.

Mehr zum Thema - Aus Rücksicht auf den chinesischen Präsidenten? Warum die neue Corona-Variante Omikron heißt