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"80 Tonnen!" USA enthüllen Umfang ihrer Munitionslieferungen an die Ukraine

Washington hat am 14. November den ukrainischen Streitkräften 80 Tonnen Munition übergeben. Es handelt sich dabei um die jüngste in einer Reihe von Lieferungen im Rahmen eines von US-Präsident Joe Biden vermittelten millionenschweren "Sicherheitshilfe"-Pakets.
"80 Tonnen!" USA enthüllen Umfang ihrer Munitionslieferungen an die Ukraine© Facebook / usdos.ukraine

Nach Angaben der US-Botschaft in Kiew ist am Sonntag am Kiewer Flughafen Borispoltraf eine Ladung Munition aus US-Beständen eingetroffen. Gemäß Daten des Onlineportals zur Flugnachverfolgung Flightradar24 kam die Frachtmaschine vom Typ Boeing 747 der Kalitta Air mit der Flugnummer N702CK aus den USA mit einem Zwischenstopp in Leipzig in der Ukraine an. Diplomaten gaben ihren Stolz über die Übergabe der Munition auf Twitter und Facebook bekannt:

"Die Ukraine erhielt heute eine Lieferung von etwa 80.000 Kilogramm Munition von den Vereinigten Staaten.

Dies ist ein Beweis für das Engagement der USA für den Erfolg einer stabilen, demokratischen und freien Ukraine ist. Seit 2014 haben die Vereinigten Staaten der Ukraine mehr als 2,5 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfe zur Verfügung gestellt.".

Den Beamten zufolge war dies "die vierte Lieferung im Rahmen zusätzlicher Sicherheitshilfen in Höhe von 60 Millionen US-Dollar (rund 52 Millionen Euro), die Präsident Biden" Kiew im August gewährt hatte. Das Budget ist ausschließlich für vom US-Verteidigungsministerium gestellte Waffen und Dienstleistungen, darunter für militärische Ausbildung und Training, vorgesehen.

Angesichts der im Maßstab des Konflikts in der Ukraine eher kleine Liefermenge einerseits und der wohl wegen uneindeutiger Verwendung der hier angemesseneren Maßeinheit Tonne im US-Sprachgebrauch gewählten Ausdrucksweise "80.000 Kilogramm" andererseits kam es in den sozialen Medien zu hämischen Kommentaren:

"Oho! 80.000 Kilogramm – das sind ganze 80 Millionen Gramm!"

Doch es ist anzunehmen, dass es sich bei der teuer über den Luftweg gelieferten Munition nicht im vollen Umfang um mondäne Sturm- oder Maschinengewehrpatronen oder Artilleriegranaten handeln dürfte, für die ein günstigerer Lieferungsweg über Land oder See (bei gleichzeitig höherer Liefermenge) angemessener wäre. So traf die vorige, dritte Lieferung von US-Sicherheitshilfe traf am 22. Oktober 2021 in der Ukraine ein: Damals wurden neben anderer militärischer Ausrüstung erstmals auch Container mit Panzerabwehrlenkflugkörpern des Typs Javelin gesichtet, schreibt das ukrainische Militärnachrichtenportal Militarny auf seiner Webseite. Die dafür typischen Behälter waren diesmal zumindest auf den veröffentlichten Bildern nicht zu sehen. Allerdings wären auch diesmal ähnlich teure (wenn auch andere) Rüstungsgüter denkbar, deren  Lieferung sich trotz geringer Mengen eher lohnt, auch per Lufttransportauch: zum Beispiel präzise gefertigte Munition für Scharfschützengewehre oder Ähnliches. Zuvor waren am 10. und 18. Oktober weitere militärische Hilfslieferungen in Kiew angekommen.

Diese jüngste Munitionslieferung erfolgt, nachdem Washington seine Sorge über eine angebliche "russische Bedrohung" für die benachbarte Ukraine und eine angebliche Aufstockung der Truppen in der Region zum Ausdruck gebracht hatte.

Gleichzeitig verschlechterten sich in den vergangenen Tagen angesichts der Migrantenkrise an der EU-Außengrenze die Beziehungen zwischen dem ebenfalls in der Region gelegenen Weißrussland und dem Westen.

Vergangene Woche warnte Moskau die USA, dass ein neuer Plan zur Übergabe tödlicher Waffen an die Ukraine die Chancen auf Frieden im vom Krieg zerrissenen Donbass untergraben und die Spannungen mit Russland verschärfen würde. Anlass war, dass US-Außenminister Antony Blinken und Kiews Außenminister Dmitri Kuleba eine Vereinbarung zur "Vertiefung unserer strategischen Partnerschaft" und zur Verstärkung der "Verteidigungszusammenarbeit" unterzeichneten.

Der russische Botschafter in den USA Anatoli Antonow kommentierte, das von amerikanischen und ukrainischen Diplomaten unterzeichnete "Dokument über strategische Partnerschaft" sei lediglich "eine Reihe von Slogans, hochschädlichen Slogans". Ihm zufolge "steckt in fast jeder Zeile ein geopolitisches Instrument gegen Russland".

Antonow argumentierte weiter:

"Pläne, Waffen an das Regime in Kiew zu liefern, werden die Lage im Südosten der Ukraine nur verschlimmern. Wir glauben, dass damit eine weitere Gelegenheit, Kiew zur Beendigung des Krieges zu bewegen, verpasst wurde."

Mehr zum Thema – Angesichts militärischer Erschließung der Ukraine durch die NATO lässt Russland Donbass nicht allein

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