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Biden bei UN-Klimagipfel in Glasgow: "Putins Tundra steht in Flammen"

US-Präsident Joe Biden hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping und den russischen Präsidenten Wladimir Putin kritisiert, da sie nicht zum COP26-Klimagipfel nach Glasgow angereist waren. Biden sagte, Russland habe sehr ernste Klimaprobleme.
Biden bei UN-Klimagipfel in Glasgow: "Putins Tundra steht in Flammen"Quelle: AP © Maureen Clark/Alaska Division of Forestry

Auf der UN-Klimakonferenz 2021 (COP26) in Glasgow hat das US-Staatsoberhaupt Joe Biden China und Russland kritisiert. Biden zufolge sei China nicht zum Gipfel erschienen, obwohl es den Anspruch erhebe, weltweit führend zu sein. Gleichzeitig, so der US-Präsident, stehe Wladimir Putins "Tundra in Flammen":

"Mit Putin in Russland ist es dasselbe. Seine Tundra steht in Flammen. Seine Tundra steht buchstäblich in Flammen. Er hat sehr ernste Klimaprobleme, aber er sagt nicht, dass er etwas dagegen tun will."

Peking habe nach Ansicht des US-Präsidenten ebenfalls einen großen Fehler gemacht, indem es nicht zum Gipfel erschienen ist. Biden betonte:

"China hat seine Fähigkeit verloren, auf Menschen auf der ganzen Welt und die Menschen hier auf der COP26 Einfluss zu nehmen."

Im russischen Gebiet Magadan kam es in den vergangenen Tagen zu einer einzigartigen Situation. Bei einer Temperatur von minus 20 Grad fing trockenes Gras in der Tundra Feuer. Der Brand breitete sich auf einer Fläche von etwa 360 Hektar aus. Die Situation ist ungewöhnlich, denn normalerweise ist die Tundra zu dieser Jahreszeit mit Schnee bedeckt.

Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, kommentierte Bidens Erklärung zu den Bränden in der Tundra. Er sagte:

"Die Tundra steht tatsächlich in Flammen. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass auch in Kalifornien Wälder brennen, dass Wälder in der Türkei und anderswo auf der ganzen Welt brennen. Dies sind genau die Auswirkungen des Klimawandels, mit denen wir konfrontiert sind. Russland steht in mancher Hinsicht vor noch größeren Herausforderungen."

Peskow wies auch darauf hin, dass Russland mit Bidens Formulierung des Themas nicht einverstanden ist. Ihm zufolge sollen die russischen Klimaschutzmaßnahmen nicht zeitlich mit einem bestimmten Ereignis zusammenfallen. Zugleich spiele das Land die Bedeutung der Veranstaltung in Glasgow nicht herunter. Russlands Maßnahmen in Bezug auf das Klima seien konsequent und würden sehr ernst genommen, sagte Peskow.

Die Weltklimakonferenz findet vom 31. Oktober bis 12. November in Schottland unter der Schirmherrschaft der UN statt. Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs fand am 1. und 2. November statt. Die Konferenzteilnehmer setzen sich dafür ein, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur unter zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten und den Temperaturanstieg auf eineinhalb Grad zu begrenzen. Hierfür müssen Emissionen, insbesondere Kohlendioxid, reduziert werden.

Putin ist weder nach Glasgow gereist, noch hat er aus der Ferne eine Rede auf dem Gipfeltreffen gehalten. Peskow erklärte, dass Glasgow eine solche Möglichkeit nicht vorsehe. Er betonte jedoch, dass der russische Präsident eine Videobotschaft für die Konferenz über Waldbewirtschaftung und Landnutzung aufgenommen habe.

Russland ist auf dem UN-Klimagipfel durch eine Delegation unter Leitung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Alexei Owertschuk vertreten. Der russische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Reschetnikow, erklärte, dass die russische Delegation drei Themen auf der Konferenz ansprechen wolle: die Parameter von Waldklimaprojekten, technologische Neutralität und einen Mechanismus zur gegenseitigen Anerkennung von Kohlenstoffeinheiten.

Mitte August, nach den Bränden und der Dürre sowie Überschwemmungen in verschiedenen Regionen, hatte Putin einen noch nie da gewesenen Katastrophenalarm in Russland ausgerufen. Damals sagte er:

"Das Ausmaß und die Art der Naturkatastrophen in einigen Gebieten sind absolut beispiellos. So fällt im Süden manchmal in wenigen Stunden der Niederschlag eines ganzen Monats, während in Sibirien, im Fernen Osten, die natürlichen klimatischen und atmosphärischen Bedingungen so beschaffen sind, dass sich Waldbrände bei Trockenheit und Windböen rasch ausbreiten."

Später ordnete der russische Präsident die Einrichtung einer Sonderstaffel zum Löschen von natürlichen und von Menschen verursachten Bränden an. Die Einheit umfasste zehn neue Berijew Be-200-Ampfibienflugzeuge und Kamow Ka-32-Hubschrauber sowie zwei Mil Mi-26-Hubschrauber.

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