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Hohes Potenzial für "nuklearen Winter": USA mit 3.750 Atomsprengköpfen

Die Gesamtzahl der Kernwaffen ist seit Jahrzehnten rückläufig. Dennoch warnen Abrüstungsexperten davor, dass das einsetzbare nukleare Vernichtungspotenzial zunimmt. Die USA haben nun erstmals seit vier Jahren wieder die Zahl ihrer Atomsprengköpfe genannt.
Hohes Potenzial für "nuklearen Winter": USA mit 3.750 AtomsprengköpfenQuelle: www.globallookpress.com © Global Look Press

Über 3.750 einsatzbereite und nicht einsatzbereite Atomsprengköpfe verfügten die USA am 30. September 2020. Das hat das US-Außenministerium, das State Department, am Dienstag erklärt. Damit wurde erstmals nach vier Jahren wieder die Zahl der US-amerikanischen Atomsprengköpfe veröffentlicht.

Der vorherige US-Präsident Donald Trump hatte die Zahl zum Militärgeheimnis erklärt. Sie liegt den Berichten zufolge um 55 niedriger als ein Jahr zuvor und um 72 Sprengköpfe niedriger als Ende September 2017. Zu der vom Ministerium genannten Zahl kommen rund 2.000 ausgemusterte Atomsprengköpfe, die zurückgebaut werden sollen.

Die aktuelle Zahl ist den Angaben nach die niedrigste seit dem Höhepunkt des Kalten Krieges im Jahr 1967. Zu dem Zeitpunkt verfügten die USA über 31.255 Sprengköpfe. Der Bestand wurde seitdem um 88 Prozent verringert, wie das Ministerium erklärte. Seit 1994 hätten die USA 11.683 nukleare Sprengköpfe abgebaut, heißt es.

Hohe Zahl einsatzbereiter Kernwaffen

Laut einer Zählung des schwedischen Friedensforschungsinstituts SIPRI in Stockholm vom Januar dieses Jahres hatten die USA 5.550 Sprengköpfe, Russland 6.255, China 350, Großbritannien 225 und Frankreich 290. Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea verfügten demnach zusammen über rund 460 Atomsprengköpfe. Dabei wurden auch die als ausgemustert gemeldeten Sprengköpfe mitgezählt.

Die SIPRI-Experten meldeten im Juni dieses Jahres einen beobachteten Rückgang der Gesamtzahl der Kernwaffen bei allen neun Staaten, die darüber verfügen. Dennoch sei die geschätzte Zahl der Kernwaffen, die derzeit bei den Einsatzkräften stationiert sind, von 3.720 im vergangenen Jahr auf 3.825 gestiegen. "Etwa 2.000 davon – fast alle gehören Russland oder den USA – wurden in hoher Alarmbereitschaft gehalten."

Hans M. Kristensen, Wissenschaftler bei SIPRI und Direktor des Nuclear Information Project bei der Federation of American Scientists (FAS), bezeichnete die steigende Zahl als "besorgniserregendes Zeichen dafür, dass der rückläufige Trend, der die weltweiten Atomwaffenarsenale seit dem Ende des Kalten Krieges kennzeichnete, zum Stillstand gekommen ist".

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