International

Sacharowa: Westen leugnet beim Umgang mit den Taliban die Realität

Während einige Länder Kontakt mit den Taliban aufnehmen, vertreten manche westlichen Mächte gegenteilige Interessen. Mit dieser Haltung verweigern sich diese Länder der Realität, was für den Westen generell üblich ist, so die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa.
Sacharowa: Westen leugnet beim Umgang mit den Taliban die RealitätQuelle: Sputnik © Russisches Außenministerium

Auf Telegram hob Sacharowa die Bemühungen einzelner Staaten hervor, die den Kontakt mit der von den Taliban geführten Übergangsregierung in Afghanistan aufbauen wollen. Zugleich warf sie einigen westlichen Ländern aber vor, sich in einer Phase der Realitätsverweigerung zu befinden.

Als Beispiel führte die Sprecherin des russischen Außenministeriums das politische Establishment der USA an, die Anti-Taliban-Interessen sowohl im Ausland als auch in den Vereinigten Staaten durchsetzen. So erwähnte sie US-Senator Lindsey Graham, der laut Medienberichten inzwischen bei der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den Widerstandskämpfern im Pandschir-Tal und regionalen Staatsmächten vermittelt. Darüber hinaus veröffentlichte das US-Justizministerium in Übereinstimmung mit dem US-Gesetz über ausländische Agenten (FARA) Informationen über die Verträge, die zwischen dem einflussreichen Lobbyisten aus Washington Robert Strick und dem Anführer der afghanischen Widerstandsbewegung Ahmad Massoud geschlossen worden waren, so Saсharowa.

Die Deutschen seien allerdings mit einem Überraschungsmanöver vorgegangen, so die Sprecherin ferner. Dabei spielte sie auf die Deutsche Welle an, die seit Mitte September auf Kurzwelle Radiosendungen in Paschto und Dari in Afghanistan ausstrahlt. Sacharowa führte aus:

"Erklärtes Ziel ist es, die Aufmerksamkeit in den Sendungen auf die Fragen der Friedenssicherung, Zivilgesellschaft, Genderproblematik und Menschenrechte zu lenken. Und wir wissen doch, was in der Regel hinter den Zielen der 'Erhaltung der Zivilgesellschaft und der allgemeinmenschlichen Werte' steht."

Die russische Außenamtssprecherin schlussfolgerte:

"In den 20 Jahren direkter Kommunikation mit Afghanen ist man daran gescheitert, westliche Werte zu vermitteln. Anscheinend sollen sie nun aus der Ferne vermittelt werden."

Zuvor hatte der stellvertretende russische Außenminister Sergei Werschinin Reportern erklärt, die Frage der Vertretung der Taliban bei der UNO sei komplex und müsse im Einklang mit den Regeln der Organisation beantwortet werden. Der Diplomat betonte die Notwendigkeit, konzertierte Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft in Bezug auf die allgemeine Situation und die humanitäre Lage in Afghanistan zu koordinieren.

Am Mittwoch hatten sich US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Boris Johnson nach Gesprächen in Washington darauf geeinigt, dass die Anerkennung der Taliban als offizielle Regierung Afghanistans durch die Weltgemeinschaft nicht bedingungslos erfolgen könne und unbedingt koordiniert werden müsse.

Mehr zum ThemaWladimir Putin mahnt zur Zusammenarbeit mit Taliban

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.