DGAP-Direktorin zu Afghanistan-Fiasko: "Fokus hat sich auch im Zweiten Weltkrieg verschoben"
Im Vorfeld der Bundestagswahlen stellte sich die Direktorin und CEO der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Cathryn Clüver Ashbrook, in einem Video-Call des Vereins der Ausländischen Presse in Deutschland e.V. (VAP) den Fragen der Journalisten.
Im Zuge der jüngsten Entwicklungen spielte das Thema Afghanistan eine wichtige Rolle.
Schon die alte Bundesregierung habe es sich nicht leisten können, in Afghanistan "passiv auszusehen", ist Clüver Ashbrook überzeugt. Dies habe zu einem "vergleichsweise hohen Veteranenanteil" in den Reihen der Bundeswehr geführt. Doch die alte Bundesregierung habe "eine Bringschuld" erbringen müssen.
"Denn wenn es historische touch points gibt, ist es natürlich immer wieder die moralische Verantwortung Deutschlands in der Welt."
Nun stelle sich die Frage, ergänzte die Politologin, was mit den vielen Menschen geschehe, die Deutschland dabei geholfen hätten, diese moralische Verantwortung in Afghanistan zu übernehmen. Hier ergebe sich für die Bundesregierung ein Glaubwürdigkeitsproblem.
Clüver Ashbrook ergänzte, dass der Verweis auf die eigene Geschichte einer der Gründe gewesen sei, warum der Afghanistaneinsatz vonseiten der Bundesregierung ein ums andere Mal verlängert wurde.
Auf die Frage, ob die Problematik nicht auch darin bestanden habe, dass es im Afghanistankrieg keine klare Zielsetzung gegeben habe, verwies Clüver Ahsbrook u. a. auf die ihrer Ansicht nach vorhandenen Parallelen zum Zweiten Weltkrieg. Bei ihren Erläuterungen handele es sich um "Grundprinzipien militärischer Auseinandersetzungen". Trotz intensiver Planung seien die US-Amerikaner schlussendlich zudem an der in Afghanistan grassierenden Korruption und den gesellschaftlichen Strukturen ("tribal societies") "verzweifelt".
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