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Bolton: Taliban wollen Atomwaffen

Der kontroverse ehemalige Sicherheitsberater John Bolton, ein bekannter US-Kriegsfalke, warnte vor einer atomaren Bewaffnung der Taliban, die am Sonntag die Macht in Kabul übernahmen. Er verglich den langen Kriegseinsatz des US-Militärs mit der Stationierung von US-Truppen in Deutschland.
Bolton: Taliban wollen AtomwaffenQuelle: www.globallookpress.com © Pavlo Bagmut/Global Look Press

John Bolton, der ehemalige Sicherheitsberater des Ex-Präsidenten Donald Trump, hat vor einer atomaren Bewaffnung der radikalislamischen Taliban gewarnt. Gegenüber den Zeitungen des RedaktionsNetzwerkes Deutschland (RND) erklärte er:

"In Afghanistan drohen neue nukleare Risiken, nicht morgen oder in 30 Tagen, aber mittelfristig."

Dabei verwies der hochrangige US-Politiker auf Afghanistans Nachbarstaaten Iran und Pakistan. Pakistan ist seit den 1990er Jahren im Besitz von Atomwaffen. Die USA beschuldigen Iran, ein Atomwaffenprogramm zu betreiben, was Teheran jedoch dementiert.

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Zu Afghanistan sagte Bolton, der unter George W. Bush von 2005 bis 2006 UN-Botschafter bei den Vereinten Nationen war:

"In Afghanistan ging es nie nur um Afghanistan. Unsere Präsenz dort hat immer auch dazu gedient, Informationen aus zwei problematischen Nachbarländern mit Nuklearprogrammen zu sammeln, Pakistan und Iran."

Die Fähigkeit der USA, die Region zu durchleuchten, werde jetzt durch den Abzug der westlichen Staaten reduziert.

Bolton behauptete zudem, dass die US-Regierung schon seit dem Jahr 2001 – also seit der Invasion Afghanistans – über ein angebliches Interesse der Taliban an Atomwaffen informiert sei. Er warnte vor der islamistischen Organisation:

"Wir dürfen jetzt bitte nicht naiv sein. Die haben sich doch nicht 20 Jahre lang mühsam versteckt, um jetzt zu sagen: Okay, nun ist ein guter Moment gekommen, um unsere Grundsätze aufzugeben."

Auch den jetzigen US-Präsidenten Biden kritisierte der einflussreiche Neokonservative:

"Die Wirren in Kabul haben sein Ansehen als außenpolitisch besonders engagierter und versierter Präsident beschädigt."

Den langen Einsatz des US-Militärs versuchte er zu relativieren:

"Mal ehrlich: Was sind schon 20 Jahre? In Deutschland waren wir 45 Jahre stationiert, bis die Mauer fiel. Auch danach sind wir geblieben. Und das ist genau richtig so."

Der ehemalige Sicherheitsberater war im September 2019 nach einem Streit mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump zurückgetreten. Ein Mitauslöser für seinen Rücktritt war ein Streit zu Afghanistan, denn Bolton stellte sich gegen einen möglichen Rückzug des US-Militärs.

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