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Fünf Monate nach Blockade: Riesenfrachter Ever Given kurz vor Passage des Suezkanals

Der durch die Blockade des Suezkanals berühmt gewordene Frachter Ever Given steuert wieder auf das Nadelöhr der Weltschifffahrt zu. Nach Angaben von Versicherern erhöhen die COVID-19-Pandemie und der Trend zu immer größeren Schiffen die Sicherheitsrisiken für die weltweite Schifffahrt.
Fünf Monate nach Blockade: Riesenfrachter Ever Given kurz vor Passage des SuezkanalsQuelle: Reuters © REUTERS/Eva Plevier

Das seit diesem Jahr wohl weltweit berühmte Containerschiff Ever Given ist wieder auf dem Weg durch den Suezkanal, in dem es im März auf Grund gelaufen war und mehrere Tage feststeckte.
Der riesige quergestellte Frachter mit einer Kapazität von 20.000 Containern hatte den internationalen Schiffsverkehr in der dafür so bedeutenden Wasserstraße zwischen Asien und Europa für fast eine Woche lahmgelegt und so den gesamten Frachtverkehr durcheinandergebracht.

Nach Angaben von MarineTraffic verließ die Ever Given am 5. August das englische Felixstowe und wird am Donnerstag den Suezkanal passieren, wobei sie nur teilweise beladen ist, wie der Business Insider schreibt. Der Container-Frachter wird laut TASS von zwei Schleppern eskortiert (einer vor und einer hinter dem Schiff), beide mit erfahrenen Lotsen an Bord. Demnach ist das Schiff auf dem Weg von Port Said, wo es am Donnerstagabend ankam, nach Ismailia. Es ist auf dem nördlichen Arm des Kanals unterwegs und wird voraussichtlich am Freitag den Suezkanal passieren. Besonderes Augenmerk werde auf die engste Stelle des Kanals südlich des Großen und Kleinen Bittersees gelegt, wo sich der Zwischenfall mit dem Schiff im vergangenen März ereignet hatte, so TASS unter Berufung auf die Suezkanalbehörde.

Mehr als vier Monate nach der Blockade war die Ever Given im Hafen von Rotterdam eingelaufen, erst im August wurden Container an ihre endgültigen Bestimmungsorte verteilt. Nach der Bergung war das etwa 400 Meter lange Schiff von der ägyptischen Kanalbehörde beschlagnahmt worden. Die hatte eine Entschädigung von mehr als 460 Millionen Euro gefordert. Erst Anfang Juli hatte sich die Behörde mit dem japanischen Schiffseigner geeinigt, und das Schiff konnte seine Reise fortsetzen. Wie viel am Ende für den Schaden bezahlt wurde, ist nicht bekannt. Die Ever Given fährt unter der Flagge Panamas und wurde vor der Havarie von einem in Taiwan ansässigen Unternehmen gechartert.

Nach Angaben von Versicherern erhöht die COVID-19-Pandemie auf absehbare Zeit die Sicherheitsrisiken für die weltweite Schifffahrt. Auch der Trend zu immer größeren Schiffen berge ein Risiko, wie die Blockade des Suezkanals durch den Container-Frachter Ever Given gezeigt habe. Das teilte der Schiffsversicherer der Allianz (AGCS) in seinem Bericht zur Sicherheit der Schifffahrt 2020 mit. Der Unfall der Ever Given im Suezkanal im März zeige, dass Zwischenfälle mit immer größeren Schiffen aufwendige und damit teure Reaktionen erfordern, sagte der AGCS-Experte Anastasios Leonburg. Mit dem Wachstum der Schiffe häufen sich nach Allianz-Angaben auch die Containerverluste auf See. 2020 seien 3.000 Transportkisten verloren gegangen.

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