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Weißrussische Athletin Timanowskaja erhält von Polen humanitäres Visum – Ehemann spricht mit RT

Am Sonntag wurde bekannt, dass die weißrussische Athletin Kristina Timanowskaja gegen ihren Willen von den Olympischen Spielen in Tokio abgezogen werden sollte. Sie bat die örtliche Polizei um Hilfe. Mit einem von Polen ausgestellten humanitären Visum will die Sportlerin möglicherweise in Deutschland Asyl beantragen.
Weißrussische Athletin Timanowskaja erhält von Polen humanitäres Visum – Ehemann spricht mit RTQuelle: Reuters © Kim Kyung-Hoon

Die weißrussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja hat ein humanitäres Visum für Polen erhalten. Dies teilte der stellvertretende polnische Außenminister Marcin Przydacz via Twitter mit. Er schrieb:

"Die weißrussische Leichtathletin Kristina Timanowskaja steht bereits in direktem Kontakt mit polnischen Diplomaten in Tokio. Sie hat ein humanitäres Visum erhalten. Polen wird alles Notwendige tun, um sie bei der Fortsetzung ihrer sportlichen Karriere zu unterstützen."

Der Staatssekretär des polnischen Außenministeriums Szymon Szynkowski gab an, dass die Sprinterin nach Erhalt des Visums nach Warschau fliegen wird. Timanowskaja soll nach Konsultationen mit polnischen Diplomaten beschlossen haben, ein humanitäres Visum zu beantragen. Szynkowski hob hervor:

"Ein solches Visum ist ihr heute bereits erteilt worden. Dank dieses Visums wird sie in den kommenden Tagen nach Warschau fliegen können."

Der Staatssekretär wies darauf hin, dass die Sportlerin unter der Obhut der polnischen diplomatischen und konsularischen Dienste stehe. Sie sei auch vom polnischen Botschafter in Japan persönlich empfangen worden. Szynkowski betonte, dass die Athletin "im Moment in Sicherheit ist".

Das Weißrussische Olympische Komitee teilte laut TASS am Sonntag mit, dass der nationale Leichtathletik-Trainerstab beschlossen habe, Timanowskaja wegen ihres emotionalen und mentalen Zustands nach Hause zu holen. Ursprünglich war geplant, dass sie an den 100- und 200-Meter-Läufen teilnimmt. Der Trainerstab beschloss, die Athletin auch bei der 4x400-Meter-Staffel einzusetzen, nachdem zwei weißrussische Läuferinnen wegen fehlender Dopingproben von der Teilnahme an diesem Wettkampf disqualifiziert worden waren. Timanowskaja kritisierte die Entscheidung ihres Trainerstabes in den sozialen Medien.

Vertreter der oppositionellen Weißrussischen Sport-Solidaritätsstiftung behaupteten, dass die Athletin wegen ihrer Kritik an den weißrussischen Trainern gegen ihren Willen aus Tokio abgezogen werden sollte. Sie wurde zum Flughafen gebracht, wo sie sich weigerte, in eine Maschine einzusteigen und die örtliche Polizei um Schutz bat. Timanowskaja verkündete, dass sie in Europa Asyl suchen werde, möglicherweise in Deutschland oder Österreich, wie der japanische Regierungssprecher Katsunobu Kato am Montag mitteilte. Außerdem forderte sie das Internationale Olympische Komitee auf, in dieser Situation einzugreifen und Hilfe zu leisten.

Ehemann hat Weißrussland verlassen

RT sprach mit Arseni Sdanewitsch, dem Ehemann der weißrussischen Leichtathletin. Er teilte mit, dass er Weißrussland ohne Probleme in Richtung Ukraine verlassen habe. Sdanewitsch erklärte:

"In der Ukraine haben wir Bekannte, die uns zumindest anfangs etwas helfen können. Bis ich zu meiner Ehefrau kann."

Er bestätigte, dass Timanowskaja bald nach Polen reisen werde, wobei er anmerkte, dass ihm keine Einzelheiten bekannt seien. Sdanewitsch fügte hinzu:

"Die Situation ist in der Schwebe, denn wir wissen nicht, wie es weitergeht, was Kristina weiter tun wird, ob sie ungehindert nach Polen einreisen kann. Sobald ich sicher bin, dass sie in der Obhut polnischer Behörden ist, kann ich mich beruhigen und den Umzug nach Polen organisieren."

Sdanewitsch dementierte zudem Informationen, wonach ihm Hilfe aus dem Ausland angeboten worden sei:

"Ich bin von niemandem kontaktiert worden, außer von den Medien."

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