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USA fordern 24 russische Diplomaten auf, das Land bis zum 3. September zu verlassen

Washington hat der russischen Botschaft in den USA eine Liste mit 24 Diplomaten übermittelt, die bis zum 3. September wegen abgelaufener Visa das Land verlassen sollen. Botschafter Anatoli Antonow erklärte, die meisten von ihnen können nicht ersetzt werden.
USA fordern 24 russische Diplomaten auf, das Land bis zum 3. September zu verlassenQuelle: www.globallookpress.com © Yang Chenglin/Xinhua

In einem Interview für die US-Zeitschrift The National Interest hat der russische Botschafter in den USA Anatoli Antonow mitgeteilt, Washington habe der russischen diplomatischen Vertretung eine Liste mit den Namen von 24 Diplomaten übergeben, die bis zum 3. September wegen des Ablaufs ihrer Visa das Land verlassen sollen. Antonow zufolge können die meisten von ihnen nicht ersetzt werden, weil die USA das Verfahren zur Visaerteilung abrupt verschärft hätten:

"Es ist dazu gekommen, dass die US-Behörden gültige Visa von Ehepartnern und Kindern unserer Mitarbeiter ohne Angabe von Gründen stornieren. Die häufigen Verzögerungen bei der Verlängerung abgelaufener Visa zielen auch darauf ab, russische Diplomaten aus dem Land hinauszuekeln."

Der Botschafter betonte, russische Diplomaten in den USA seien gezwungen, unter beispiellos harten Umständen zu arbeiten. Dies geschehe trotz der erklärten Absicht der Regierung unter US-Präsidenten Joe Biden, stabile und vorhersehbare Beziehungen zu Russland anzustreben:

"Die US-Kollegen werden in diesen Angelegenheiten nur strenger und geschickter. Die Ausweisungen von Diplomaten werden unter seltsamen Vorwänden vollzogen."

Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums, wies die Vorwürfe inzwischen zurück. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte er, dass seine Regierung keinerlei Visa-Angelegenheiten als politische Mittel benutze, wie Antonows Vorwurf lautet. Es sei "nichts Neues", wenn nach Ablauf von drei Jahren die Visa neu beantragt werden müssten, so Price.

Dennoch äußerte der russische Botschafter Hoffnung auf eine Normalisierung der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Staaten:

"Wir hoffen, dass sich der gesunde Menschenverstand durchsetzt und wir in der Lage sein werden, das Leben russischer und amerikanischer Diplomaten in den USA und in Russland nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit zu normalisieren."

Antonow verwies auf Fortschritte in der Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA im Bereich der Cybersicherheit. Er versicherte, sowohl Moskau als auch Washington seien an einer Lösung der Krise interessiert und wollten trotz vieler Differenzen in den Fragen der strategischen Stabilität weiter kooperieren.

Die Beziehungen zwischen Russland und den USA sind seit mehreren Monaten angespannt. Grund für die Eskalation ist unter anderem eine Äußerung von US-Präsidenten Biden, in der er seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin als Mörder bezeichnet hatte.

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